Reicht ein 15000€ Kredit für die Renovierung aus? Eine Summe von 15000€ klingt zunächst nach einem ausreichenden Budget für so gut wie alle gängigen Renovierungsprojekte innerhalb eines Gebäudes oder auf dem Grundstück. In der Realität kann auch ein fünfstelliger Betrag vor dem Abschluss der Arbeiten zur Neige gehen. Um das Erfordernis einer Nachfinanzierung zu umgehen, ist es unumgänglich, den Finanzierungsbedarf im Vorfeld bis ins Detail festzulegen. Für einen 15000€ Kredit bietet es sich an, die folgenden Überlegungen zum Finanzierungsbedarf anzustellen.
So legen Immobilienbesitzer den Finanzierungsbedarf fest
Im Rahmen der Ermittlung des Finanzierungsbedarfs für die Renovierung einer Immobilie, füllt sich ein leeres Blatt Papier schnell mit den einzelnen Posten der geplanten Arbeiten. Dazu gehören:
1. Die geplanten Arbeiten auflisten
Ein Renovierungsprojekt wie das Streichen und Tapezieren der Wände hört sich zuerst nach einem überschaubaren Arbeitsaufwand und Kosten an. In der Realität sind diese Renovierungsarbeiten häufig mit Vorarbeiten verbunden.
Dazu gehört das Abdecken von Möbeln oder das Spachteln von Löchern oder Unebenheiten in den Wänden. Anhand der Aufzählung dieser einzelnen Punkte zeigt sich schnell, mit welchen Kosten außerhalb von Farbe und Pinseln bzw. Tapete und Kleister zu rechnen ist.
2. Unterscheidung zwischen professioneller und eigenhändiger Ausführung
Ein 15000€ Kredit für Renovierungsarbeiten ist deutlich schneller aufgebraucht, wenn alle Arbeiten aus den Händen von Fachkräften wie Malern oder Teppichlegern stammen. Für einen detaillierten Finanzierungsbedarf ist es erforderlich aufzulisten, welche Arbeiten der Kreditnehmer ausführt oder an welchen Punkten geplant ist professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Für alle letztgenannten Arbeiten muss im Finanzierungsbedarf der Immobilie ein freier Platz für die Berechnung der Arbeitskosten verbleiben. Ansonsten reicht es ausschließlich die Materialkosten aufzuführen.
3. Kostenvoranschläge mit Festpreis einholen
Das erhoffte Budget für die Beauftragung eines Handwerkers und die tatsächlichen Rechnungsbeträge können sich teilweise gravierend voneinander unterscheiden. Um einen Eindruck der regionalen Preisgestaltung am Standort der Immobilie zu erhalten, gehört es zu dem sichersten Vorgehen mindestens drei Kostenvoranschläge einzuholen. Enthalten diese Kostenvoranschläge einen Festpreis, ist gewährleistet, dass nach Abschluss der Arbeiten keine höheren Summen auf der Rechnung auftauchen.
4. Jeder Renovierungsarbeit ein Budget zuweisen
Mithilfe einer Aufstellung der aktuellen Kosten und Preise für die benötigten Materialien sowie eventuelle Arbeitskosten beginnt die eigentliche Erstellung des Finanzierungsbedarfs. Auf diese Weise erhalten die Arbeiten einen finanziellen Rahmen, der als Budget einplanbar ist. Je nach Größe der Wohnung oder des Raumes ist es angebracht das Budget aufzurunden. Kostet das Verlegen eines neuen Bodens im Wohnzimmer aller Wahrscheinlichkeit nach 1250€, ist mit einem Budget von 1350€ ein ausreichend großer Spielraum für Preisschwankungen oder zusätzlichen Materialeinkäufe vorhanden.
5. Den gesamten Finanzierungsbedarf errechnen
Anhand der einzelnen Budgets errechnet sich im Anschluss der komplette Finanzierungsbedarf für den Kredit. In der Erstellung der benötigten Summe wird zeitnah ersichtlich, ob ein 15000€ Kredit alle geplanten Renovierungsprojekte miteinschließt oder einzelne Arbeiten bis zur nächsten Verschönerung der Wohnung warten müssen.
Welche Punkte müssen beim Renovierungskredit beachtet werden?
Den Finanzierungsbedarf für einen Kredit, der für eine Renovierung vorgesehen ist, zu kennen, ist lediglich der erste Schritt. In diesem Abschnitt finden Immobilienbesitzer Informationen zu Punkten, die für eine Kreditvergabe ebenfalls von Bedeutung sind.
Darlehenssumme
Die Höhe der Darlehenssumme ist an mehr als nur den reinen Bedarf geknüpft. Banken betrachten für einen Renovierungskredit ebenfalls die Höhe der monatlichen Einkünfte sowie die gewünschte Laufzeit. Liegt die Kreditrate in einem Rahmen, welcher der Bank oder dem Kreditgeber nicht als zu hoch erscheint, ist die erste Hürde der Zusage für den Kredit überwunden.
Zusätzliche Kosten
Ein Kredit für eine Renovierung ist im Allgemeinen zweckgebunden und ist infolgedessen nicht für andere Zwecke einsetzbar. Das gilt ebenfalls für Trinkgelder für Handwerker oder die Miete eines Transporters, um die Einkäufe aus dem Baumarkt nach Hause zu befördern. Diese Zusatzkosten sind nicht in einem 15000€ Kredit enthalten und bedürfen insofern einer Finanzierung aus eigenen Mitteln.
Zusatzkosten für einen Kredit, die es ebenfalls nicht zu unterschätzen gilt, sind die Zinsen in Form des vereinbarten Festzinses sowie des effektiven Jahreszinses. Nach dem Anstieg des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank müssen die Banken für den Erhalt von Geldern wieder Zinsen bezahlen. Diese Kosten werden auf die Kunden umgelegt, was zu einer Erhöhung der Kreditkosten beigetragen hat. Ein Vergleichskriterium der vorhandenen Angebote sollte den Zinsen der Renovierungskredite gelten.
Eigenkapital
Für größere Renovierungsprojekte kann es erforderlich sein, vergleichbar mit einer Immobilienfinanzierung zum Kauf eines Gebäudes, über Eigenkapital zu verfügen. Eine Mehrheit der Banken verlangt für einen Renovierungskredit keinen Nachweis über Eigenkapital. Das Erfordernis ergibt sich aufgrund des Limits an finanziellem Spielraum. Die Summen für den Kredit in diesem Bereich der Immobilienfinanzierungen ist nicht unbegrenzt verfügbar. Ist bei einem 15000€ Kredit der Bank der Höchstbetrag erreicht, müssen die darüberhinausgehenden Kosten zwangsläufig aus dem bereitgestellten Eigenkapital stammen. Kreditnehmer sollten aus diesem Grund vor der Antragsstellung in Erfahrung bringen, welche Kredithöhe das Limit des Kreditgebers darstellt.
Sondertilgungen
Sondertilgungen sind oftmals erlaubt, aber nicht als Selbstverständlichkeit für einen Renovierungskredit zu betrachten. Für die erlaubte Anzahl oder Summe pro Laufzeit oder Kalenderjahr kann ein Limit vorhanden sein. Zusätzlich dürfen Banken bei Einhaltung dieser Grenzen die Sondertilgungen nicht mit weiteren Kosten oder Servicegebühren belegen. Wie die Kreditgeber den Zahlungseingang verbuchen, ist in den Konditionen zu finden. Einige Anbieter reduzieren die monatlichen Raten, während andere Kreditgeber mit den Sondertilgungen die Laufzeit verkürzen.
Fördermittel
Fördermittel sind in Deutschland mehrheitlich an Sanierungen und Modernisierungen gebunden. Renovierungen erfüllen in der Regel die geltenden Anforderungen für eine Förderung nicht. Finanzierungen sind nicht einzig auf Bundesebene erhältlich. Einige der 16 Bundesländer bieten davon abweichende Förderungen an. Als Tipp lohnt es sich vor dem Start der Renovierung nach diesen Fördermitteln Ausschau zu halten. Auf diese Weise laufen die Immobilienbesitzer nicht Gefahr, eine Förderung zu verlieren, bei der die Zusage vor dem Start der Arbeiten erfolgen muss.
Für welche Renovierungsprojekte eignet sich die Immobilienfinanzierung?
Für viele Immobilieninhaber stellt sich die Frage, ob es sich im Rahmen von Renovierungsprojekten anbietet, diese Kosten mithilfe einer Immobilienfinanzierung abzudecken. In diesem Fall wird der Kredit als Grundschuld oder Darlehen in das Grundbuch eingetragen und die Immobilie dient als Sicherheit für den 15000€ Kredit. Ein Großteil aller Banken setzt in Bezug auf die Immobilienfinanzierung engmaschige Kriterien für die Zusatzkosten an, die über die Kaufsumme oder Baukosten hinausgehen dürfen.
Unproblematisch gestalten sich in diesem Zusammenhang Summen, die nachweislich der Sanierung oder Modernisierung eines Gebäudes dienen. Baumaßnahmen wie:
- neue Dächer
- Dämmungen
- Heizungsanlagen oder
- Fenster
erhöhen im Gegenzug den Gesamtwert einer Immobilie. Darüber hinaus handelt es sich um unbewegliche Gegenstände, die auch nach einem Verkauf in dem Gebäude verbleiben.
Renovierungsmaßnahmen werden von Banken unter dem Aspekt der Schönheitsreparaturen gewertet. Alle Räume neu zu streichen oder zu tapezieren, bringt für den Besitzer einen Mehrwert mit sich. Nachfolgende Eigentümer bringen ihre eigenen Vorstellungen mit und gestalten die Wohnräume wiederum nach ihrem eigenen Geschmack.
Im Rahmen der Immobilienfinanzierung ist für die Banken aus diesen Projekten keine Wertsteigerung der Immobilie zu erkennen. Diese Kosten zu bewilligen, erhöht im Gegenzug das Ausfallrisiko für den Kredit, da der Wert der Immobilie mitunter nicht ausreicht, um die gesamte Kreditsumme zurückzuzahlen.
Vereinzelt kann es zu Überschneidungen zwischen Renovierungen und Sanierungen kommen, sodass sich diese Projekte für eine Finanzierung als Immobilienkredit eignen. Beispiele hierfür sehen wie folgt aus:
1. Reduzierung der Raumhöhe
Diese Maßnahme wird in Altbauten empfohlen, um dadurch die Heizungskosten zu reduzieren. Eine bessere Energieeffizienz zu erzielen, leuchtet den Banken als berechtige Renovierung ein.
2. Austausch des Bodens nach Einbau / Erneuerung einer Fußbodenheizung
Der Ersatz für den Bodenbelag kann in dieser Renovierungsmaßnahme den Richtlinien einer Immobilienfinanzierung entsprechen.
Als Alternative bieten zahlreiche Banken einen Renovierungskredit an. Dieser Kredit ist ebenfalls zweckgebunden und für die Durchführung von Renovierungsarbeiten wie Ausbesserungen oder Verschönerungen der Wände und Böden gedacht. Für eine Mehrheit der Kreditgeber spielt es keine Rolle, ob die Kreditnehmer die Arbeiten eigenhändig durchführen oder einen professionellen Betrieb beauftragen.
Als zweckgebundener Kredit sind die Kreditnehmer dazu verpflichtet, Rechnungen für die getätigten Ausgaben vorzulegen, um nachzuweisen, dass die ausgezahlten Summen nicht zweckentfremdet wurden. Renovierungskredite gehören zu den Ratenkrediten und lassen sich mit unterschiedlichen Laufzeiten verknüpfen. Die monatliche Kredithöhe sollte dem vorhandenen Einkommen entsprechen, um die Chance auf eine Kreditzusage bereits im Vorfeld zu erhöhen.
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