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Stadtflucht oder Landidylle? Wohin zieht es Immobilienkäufer 2025?

28.05.2025 | Die Frage, ob sich der Immobilienkauf im urbanen Raum oder im ländlichen Umland eher lohnt, wird im Jahr 2025 aktueller denn je. Steigende Immobilienpreise in Großstädten, der Wunsch nach mehr Lebensqualität und flexible Arbeitsmodelle sorgen für eine zunehmende Attraktivität ländlicher Regionen. Doch auch Städte bieten weiterhin Vorteile – vor allem, wenn es um Infrastruktur und Wertstabilität geht.

BIldquelle: pixabay

1. Die aktuelle Lage: Teure Städte, günstigeres Umland

In den letzten Jahren haben viele Immobilieninteressenten die Ballungsräume verlassen und sich gezielt im ländlichen Umfeld niedergelassen. Die Gründe:

  • Kaufpreise: In Städten wie München, Frankfurt oder Hamburg erreichen die Quadratmeterpreise nach wie vor Höchststände. Dagegen lassen sich im Umland – selbst bei gestiegener Nachfrage – oft noch bezahlbare Objekte finden.
  • Mietentwicklung: Während die Mieten in der Stadt jährlich um durchschnittlich 4–6 % steigen, sind sie im ländlichen Raum moderater.
  • Raumbedarf: Wer mehr Wohnfläche oder einen Garten möchte, hat auf dem Land deutlich bessere Karten.

Ein Rechenbeispiel: Für den Preis einer 80 m²-Eigentumswohnung in der Stadt lässt sich in vielen Regionen bereits ein kleines Einfamilienhaus mit Grundstück erwerben.

2. Homeoffice als Treiber der Stadtflucht

Seit der Corona-Pandemie ist das Homeoffice nicht mehr wegzudenken. Unternehmen zeigen sich zunehmend offen für flexible Arbeitsmodelle – ein Trend, der sich auch 2025 fortsetzt. Für viele Beschäftigte heißt das:

  • Längere Pendelzeiten spielen eine geringere Rolle.
  • Es wird verstärkt Wert auf Wohnqualität, Ruhe und Natur gelegt.
  • Beruf und Familie lassen sich auf dem Land oft besser vereinbaren.

Laut einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gaben 37 % der Befragten an, aufgrund des Homeoffice ihren Wohnort ins Umland verlegt zu haben oder dies konkret zu planen.

3. Infrastruktur im Fokus: Nicht jeder Ort ist gleich attraktiv

Doch nicht jedes Dorf ist automatisch die bessere Wahl. Wer den Sprung aus der Stadt wagt, sollte genau hinsehen:

  • Gibt es eine gute Anbindung an Bahn oder Autobahn?
  • Wie sieht es mit Kitas, Schulen und medizinischer Versorgung aus?
  • Gibt es schnelles Internet – besonders wichtig fürs Homeoffice?
  • Wie lebendig ist die Gemeinschaft und Nahversorgung im Ort?

Standorte, die hier punkten können, erleben derzeit einen deutlichen Nachfrageanstieg. Gemeinden mit aktiver Bauplatzentwicklung und guter Erreichbarkeit profitieren besonders.

4. Preisentwicklung: Land wird teurer – aber nicht überall

Die Preisunterschiede zwischen Stadt und Land gleichen sich langsam an. Besonders das „erweiterte Umland“ großer Städte verzeichnet kräftige Preisanstiege. Beispiele:

  • Im Speckgürtel von Berlin sind die Immobilienpreise seit 2020 um über 35 % gestiegen.
  • Regionen rund um Frankfurt, Düsseldorf oder Stuttgart verzeichnen ähnliche Entwicklungen.

Anders sieht es in strukturschwachen Regionen ohne Anbindung aus. Dort stagnieren die Preise – trotz günstiger Objekte. Käufer sollten also nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Wertentwicklung und Vermietbarkeit achten.

5. Nachhaltige Wohntrends: Ländlicher Raum als Innovationsmotor

Ein weiterer Punkt, der für das Landleben spricht, ist die Möglichkeit, nachhaltig zu bauen oder zu sanieren:

  • Platz für Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Regenwassernutzung ist auf dem Land meist vorhanden.
  • Viele Kommunen fördern ökologisches Bauen mit regionalen Baustoffen.
  • Die Kombination aus Energieeffizienz und Naturbezug trifft den Zeitgeist – und erhöht die Attraktivität für Familien und nachhaltige Investoren.

Zudem entstehen zunehmend gemeinschaftliche Wohnprojekte, etwa Mehrgenerationenhäuser oder gemeinschaftlich genutzte Hofanlagen, die neue soziale Wohnformen abseits der Stadt ermöglichen.

6. Fazit: Zwischen Sehnsucht nach Ruhe und urbaner Sicherheit

Die Entscheidung für Stadt oder Land ist heute mehr denn je abhängig von individuellen Lebensentwürfen, beruflichen Rahmenbedingungen und dem finanziellen Spielraum. Während Städte weiterhin mit Infrastruktur, Kultur und Karriere locken, punktet das Land mit Raum, Ruhe und Lebensqualität.

Wer langfristig denkt, sollte:

  • das Umfeld sorgfältig prüfen,
  • mögliche Wertentwicklungen beachten,
  • staatliche Förderungen (z. B. für Sanierung, Familien oder energetisches Bauen) nutzen,
  • auf Flexibilität beim Arbeitsplatz setzen.

Ob Stadt oder Land – beide Wohnformen können 2025 eine lohnende Investition sein. Entscheidend ist, die eigene Lebenssituation realistisch zu bewerten und klug zu planen.

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