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Immobilieninvestments ohne Makler: Wie ETFs Zugang zum Immobilienmarkt bieten

24.10.2025 | Immobilien gelten seit jeher als solide Wertanlage und Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau. Doch der direkte Einstieg in den Immobilienmarkt ist für viele Anleger mit erheblichen Hürden verbunden. Hohe Kaufpreise, Notarkosten, Grunderwerbsteuer und nicht zuletzt die Maklercourtage machen den Erwerb einer Renditeimmobilie zu einem kostspieligen Unterfangen. Hinzu kommen der Aufwand für Verwaltung, Instandhaltung und die Suche nach geeigneten Mietern. Für Privatanleger, die dennoch vom Immobilienmarkt profitieren möchten, haben sich Exchange Traded Funds (ETFs) als attraktive Alternative etabliert. Sie ermöglichen einen unkomplizierten Zugang zu Immobilieninvestments, ohne dass eine einzelne Immobilie erworben werden muss. Mit überschaubaren Beträgen können Anleger so in ein breites Portfolio von Immobilienunternehmen oder Immobilienfonds investieren.

BIldquelle: pexels.com

Wie Immobilien-ETFs funktionieren

Immobilien-ETFs bilden in der Regel Indizes ab, die aus börsennotierten Immobiliengesellschaften oder Real Estate Investment Trusts (REITs) bestehen. REITs sind Unternehmen, die Immobilien besitzen, verwalten oder finanzieren und gesetzlich verpflichtet sind, einen Großteil ihrer Gewinne als Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Dies macht sie besonders attraktiv für einkommensorientierte Anleger.

Die Investition erfolgt dabei denkbar einfach: Anleger kaufen Anteile am ETF über ihre Bank oder einen Online-Broker. Wer beispielsweise einen Immobilien ETF bei XTB erwirbt, kann dies bereits mit geringen Summen tun und profitiert von der breiten Streuung über verschiedene Immobilientypen und geografische Regionen. Der ETF selbst kümmert sich um die Verwaltung des Portfolios und schüttet regelmäßig Erträge aus.

Im Gegensatz zum direkten Immobilienkauf entfallen die üblichen Nebenkosten wie Maklergebühren, Notarkosten oder Grunderwerbsteuer weitgehend. Lediglich die üblichen Transaktionskosten beim Wertpapierkauf sowie die jährliche Verwaltungsgebühr des ETFs fallen an – diese liegt typischerweise zwischen 0,2 und 0,6 Prozent pro Jahr.


Diversifikation statt Klumpenrisiko

Einer der größten Vorteile von Immobilien-ETFs liegt in der Risikostreuung. Während beim Kauf einer einzelnen Immobilie das gesamte investierte Kapital von der Entwicklung eines Objekts und einer Region abhängt, verteilen ETFs das Risiko auf Dutzende oder sogar Hunderte von Immobilien und Unternehmen.

Ein global ausgerichteter Immobilien-ETF kann beispielsweise Bürogebäude in Frankfurt, Einkaufszentren in den USA, Logistikimmobilien in den Niederlanden und Wohnanlagen in Japan umfassen. Diese Diversifikation schützt vor lokalen Markteinbrüchen und bietet Zugang zu verschiedenen Immobiliensektoren, die unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.

Zudem können Anleger ihre Anteile jederzeit während der Börsenöffnungszeiten verkaufen – ein enormer Liquiditätsvorteil gegenüber physischen Immobilien, deren Verkauf Monate dauern kann.


Chancen und Risiken abwägen

Trotz aller Vorteile sollten Anleger auch die Risiken kennen. Immobilien-ETFs unterliegen Kursschwankungen und können in Krisenzeiten deutlich an Wert verlieren. Die Corona-Pandemie zeigte beispielsweise, wie schnell sich die Bewertung von Einzelhandels- und Büroimmobilien ändern kann.

Auch steuerlich gibt es Unterschiede zum direkten Immobilienbesitz: Während bei selbstgenutzten Immobilien nach zehn Jahren Spekulationsfrist keine Steuer auf Veräußerungsgewinne anfällt, werden Kursgewinne bei ETFs wie bei anderen Wertpapieren versteuert.

Dennoch bieten Immobilien-ETFs für viele Anleger einen pragmatischen Weg, am Immobilienmarkt zu partizipieren, ohne die Komplexität und Kapitalbindung eines direkten Immobilienkaufs eingehen zu müssen. Sie eignen sich besonders als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio und können eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Aktien- und Anleihen-ETFs darstellen.

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