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Grundsteuererklärung: Alles, was man wissen muss!

21.10.2022 | Die neue Grundsteuerreform soll eigentlich erst 2025 kommen. Dennoch sind Grundstücks- und Immobilienbesitzer bereits in diesem Jahr aufgefordert, Angaben im Rahmen einer Grundsteuererklärung abzugeben. Doch warum ist das so wichtig und was ist bei der Erklärung genau zu beachten?

Foto: pixabay.com
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Warum gibt es neue Grundsteuerreform?

Das Ausfüllen der normalen Steuererklärung kann manchen Hauseigentümer bereits an die Grenzen bringen. Jetzt steht auch noch die Grundsteuererklärung an. Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht hat 2018 das geltende Besteuerungssystem für Grundstücke sowie Bauwerke für verfassungswidrig erachtet. Sämtliche Einheitswerte aus dem Jahr 1935 für Ostdeutschland sowie 1964 für Westdeutschland sollen somit gegen Ende 2024 auslaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen ungefähr 36 Millionen Datensätze aktualisiert und jedes Grundstück neu bewertet werden. In diesem Zusammenhang sind Grund- und Immobilienbesitzer gefragt.

Diese müssen mit den Finanzbehörden zusammenarbeiten, um die Frist einhalten zu können. Bis Ende Januar 2023 sollten die Erklärungen fristgerecht verschickt und von den Finanzämtern ausgearbeitet werden. In diesem Rahmen sind Angaben zum Baujahr, Grundstück, zur Fläche, dem jeweiligen Bodenrichtwert, der Wohnfläche sowie zur Grundstücks- oder Gebäudeart zu machen.

Was ist bei der Ermittlung der neuen Grundsteuer wichtig?

Mithilfe der neuen Angaben in den Grundsteuererklärungen können Finanzbehörden einen aktuellen Grundsteuerwert ermitteln. Dabei wird der Grundstückswert gänzlich neu bewertet. Dazu sind der Bodenrichtwert sowie eine statisch erzeugte Nettokaltmiete interessant, die den Einheitswert ersetzen. Demzufolge können neue Kennzahlen festgelegt und mittels einer gesetzlich angesetzten Steuermesszahl multipliziert werden, um einen Grundsteuermessbetrag zu bestimmen.

Erhalten Grundstückseigentümer nun einen Bescheid vom Finanzamt über einen neuen Grundsteuerwert, ist zunächst nichts weiter zu tun. Diese Mitteilung gilt lediglich als reines Infoschreiben. Die zuständigen Gemeinden und Städte erhalten jedoch auch Auskünfte und können individuelle Hebesätze errichten und die Grundsteuer im Bedarfsfall neu berechnen.

Warum hat der Bodenrichtwert in der Grundsteuererklärung einen eminenten Stellenwert?

Der Bodenrichtwert (BRW) ist in der Grundsteuererklärung sehr wichtig und muss für jedes Grundstück angegeben werden. Mithilfe der Grundstücksfläche sowie dem Bodenrichtwert lässt sich der tatsächliche Bodenwert von unbebauten und bebauten Grundstücken festlegen. Dies hat mitunter einen entscheidenden Einfluss auf den Grundsteuerwert. Der jeweilige Wert findet sich in gesonderten Gutachterausschüssen an und wird von den Bundesländern über das BORIS (Bodenrichtwertinformationssystem) kostenlos zur Verfügung gestellt. In den Tabellen finden sich die aktuellen Bodenrichtwerte an, die für die Grundsteuererklärung maßgeblich sind.

Der Bodenrichtwert wirkt sich schlussendlich auf die Grundsteuerhöhe aus. Bei Grundstücken mit Häusern ist ein Liegenschaftszinssatzabschlag anwendbar, wenn der Bodenrichtwert über 500 Euro beträgt. Bei Wohnungseigentum greift der Zinssatzabschlag erst ab einem Wert von 2.000 Euro. Mehr Informationen zum Bodenrichtwert liefern die jeweiligen Bundesländer und bieten Daten, die zur Steuerbemessung interessant sind.

Ist eine Mehrbelastung durch die Grundsteuererklärung zu erwarten?

Natürlich fragen sich viele Grundstücks- und Immobilienbesitzer, was sich durch die neue Gesetzesregelung ändern wird. Tatsächlich kann es in verschiedenen Bereichen zu Verschiebungen kommen, die Mehrausgaben erforderlich machen. Insgesamt sollen diese Ausgaben allerdings auf einem einigermaßen konstanten Niveau bleiben. Was das im Einzelfall bedeutet, erfahren Eigentümer spätestens 2025, wenn die neue Reform ansteht.

Wichtig ist zunächst, die Erklärung elektronisch per Mein Elster ans Finanzamt zu übersenden. Wer die Elektronische Steuererklärung nicht ausführen kann, lässt sich am besten von Freunden, Familie und Verwandten helfen. Es bedarf in diesem Zusammenhang lediglich einer Elsterregistrierung, um die Grundsteuererklärung abschicken zu können.

Gibt es weitere Informationen zur Grundsteuererklärung?

Wer Hilfe zum Thema Grundsteuer benötigt, kann weitere Infos zur Grundsteuerreform einholen. Hier finden sich verschiedene Hinweise und Tipps zur Grundsteuererklärung an, die bei der Umsetzung der Steuererklärung hilfreich und wichtig sind.

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