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Gebühren, Kaution, Miete – worauf Sie bei Mietwohnungen achten müssen

Wer vorhat, eine Wohnung zu mieten, sollte bereits im Vorfeld und später bei der Unterzeichnung des Mietvertrags einige Dinge unbedingt beachten. Denn Mietwohnungen bergen so manche Kostenfalle. Ob Gebühren für den Mietvertrag, Kaution und Provision oder Mieterhöhungen und Nebenkosten – wer nicht genau hinschaut, zahlt am Ende möglicherweise deutlich drauf. Wo die Fallen und Stolpersteine im Mietvertrag liegen und worauf Sie vor Anmietung einer Wohnung achten sollten, lesen Sie hier.
Bildquelle: commons.wikimedia.org © AtelierhausSalzamt (CC BY-SA 3.0)

Bearbeitungsgebühren und Kaution

Bearbeitungsgebühren fallen in der Regel an, wenn das Mietobjekt vom Vermieter an eine Hausverwaltung übergeben wurde. Diese kümmert sich in der Regel um die Details, wie den Mietvertrag, die Nebenkostenabrechnung und den gesamten Verwaltungsapparat. Die Bearbeitungsgebühr fällt an, wenn das neue Mietverhältnis intern bearbeitet wird. Je nach Hausverwaltung werden dafür zwischen 100 und 170 Euro fällig.

Um die Kaution kommt kein Mieter herum. Die Kaution wird vom Vermieter verlangt, um eine Mietsicherheit zu bekommen. Sollte der Mieter beispielsweise Schäden in der Wohnung anrichten oder seine Miete nicht zahlen, kann der Vermieter auf die Kaution zurückgreifen. In der Regel beträgt diese drei Monatskaltmieten.

Auf die Nebenkosten achten

Die erste wirkliche Kostenfalle versteckt sich in den Nebenkosten. Achten Sie genau darauf, welche Nebenkosten im Mietvertrag und in der Gesamtmiete bereits enthalten sind und welche nicht. Die Miete teilt sich in Kalt- und Warmmiete auf. Die Kaltmiete entspricht nur den Kosten, die für die Wohnung fällig werden. Alle Nebenkosten, wie Wasser, Strom oder Gas werden auf die Kaltmiete gerechnet. Dazu kommt, dass viele Vermieter beispielsweise für Gartenpflege, Treppenhausreinigung oder Hausmeistertätigkeiten ebenfalls einen Kostenabschlag verlangen.

Achten Sie daher genau darauf, wie hoch die Nebenkosten angesetzt sind. Diese variieren von Wohnung zu Wohnung stark. Wer von einer günstigen Kaltmiete automatisch auf eine günstige Warmmiete schließt, kann am Ende eine böse Überraschung erleben.

Index- und Staffelmiete

Index- und Staffelmieten haben Vor- und Nachteile. Fest steht bei beidem: Die Miete für Ihre Wohnung steigt jährlich an. Der Vorteil, der sich daraus sowohl für den Mieter als auch den Vermieter ergibt ist eine gewisse Preisstabilität und Verlässlichkeit. Die festgelegten Staffeln geben eine Zusage, was die Wohnung in den nächsten Jahren kosten wird. So müssen Mieter beispielsweise nicht befürchten, dass der Vermieter unangemeldet eine Mieterhöhung anhand des örtlichen Mietspiegels durchführt. Beachten Sie dabei aber immer, dass zwischen zwei Erhöhungen immer mindestens 12 Monate liegen müssen. Achten Sie außerdem auf die Höhe der festgelegten Staffeln. Diese können von 15 Euro/Monat bis zu über 100 Euro/Monat liegen.

Während sich die Staffelmiete am örtlichen Mietspiegel orientiert, richtet sich die Indexmiete nach dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts, also nach der aktuellen Inflationsrate.
Ein Nachteil von Staffel- oder Indexmiete kann aber sein, dass die Miete schneller ansteigt als der örtliche Mietspiegel. Vergleichen Sie deshalb immer die Ausgangsmiete mit der aktuellen örtlichen Vergleichsmiete. Liegen diese beiden nah beieinander, kann sich eine Index- oder Staffelmiete durchaus lohnen. Gerade in beliebten Stadtteilen kann davon ausgegangen werden, dass der Mietspiegel in den nächsten Jahren steigt. Ohne eine Index- oder Staffelmiete würde das bedeuten, dass der Vermieter die Miete diesem steigenden Spiegel anpassen kann, was meistens teurer kommt.

Provisionsfreie Wohnungen finden

Wer richtig Geld sparen möchte, der sollte direkt nach einer Wohnung suchen, für die keine Maklercourtage fällig wird. Provisionsfreie Wohnungen sind allerdings nicht leicht zu finden und gerade in Ballungsgebieten Mangelware. Wer nicht mühselig und zeitraufreibend auf eigene Faust nach einer provisionsfreien Wohnung suchen möchte, der kann sich im Internet, zum Beispiel auf Portalen wie cs-wohnungsagentur.de, ausschließlich provisionsfreie Immobilien anzeigen lassen. In den meisten Fällen wird hier nur eine kleine Anmeldegebühr fällig, dafür erhalten Sie aber auch den Service, dass Sie sofort informiert werden, wenn eine provisionsfreie Wohnung, die Ihren Suchkriterien und Ortsangaben entspricht, ausgeschrieben wurde.

Gemessen an einer Maklercourtage, die in der Regel drei Monats-Kaltmieten entspricht, sind die Anmeldegebühren bei einem Onlineportal für provisionsfreie Wohnungen vergleichsweise gering. In vielen Fällen kassieren Makler die hohe Provision lediglich für die Vermittlung des Mietvertrags an den Nachmieter. Diese Kosten stehen aber in keinem Verhältnis zum Aufwand, den der Makler durch seine Tätigkeiten hat.

Wie können sich Mieter schützen

Wer trotzdem in die Mietfalle tappt und bei Nebenkosten, Miete oder Provision Fragen oder unrechtmäßige Kostenpunkte entdeckt kann sich nur wenig schützen. Ohne einen rechtlichen Beistand ist in solchen Fällen meist wenig zu holen. Hilfe bietet beispielsweise der Mieterschutzbund, der Ihnen während des Mietverhältnisses mit Rat und Tat zur Seite steht.
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