Fertighaus: Für wen lohnt sich der Bau? Foto: Katja_Kolumna / pixabay.com
Was ist ein Fertighaus genau?
Als Fertighaus oder Systemhaus wird für gewöhnlich ein Haus bezeichnet, das zu einem großen Teil vorab in einer Produktionsstätte gebaut wird. Die verschiedenen Komponenten des Hauses wie Wände, Böden, Dächer, Fenster und Türen werden in der Fabrik vorgefertigt und erst nach Anlieferung auf der Baustelle zusammengebaut.Der Fertigbau kommt bei gewerblichen Bauten und bei immer mehr Wohnhäusern zum Einsatz. Die Bauweise steht dabei im Gegensatz zu der eines traditionellen Hauses, das vollständig auf der Baustelle errichtet wird. Weniger Unterschiede gibt es bei der Aufnahme eines Kredits: Auch für Fertighäuser lässt sich eine Baufinanzierung schnell, einfach & günstig durchplanen.
Seit wann gibt es Fertighäuser?
Fertighäuser gibt es seit über 100 Jahren. Die ersten Exemplare wurden im frühen 20. Jahrhundert in den USA gefertigt. Sie wurden aufgrund der schnellen Abwicklung und ihrer Kosteneffizienz immer beliebter und fanden schließlich auch in Europa und anderen Teilen der Welt Verbreitung.Heutzutage gibt es viele verschiedene Arten von Fertighäusern, von stark standardisierten Modellen bis zu individuell gestalteten Häusern, die nach den Wünschen und Anforderungen des Kunden gebaut werden.
Was kostet ein Fertighaus?
Das Thema Kosten ist auch bei Systemhäusern ein entscheidender Faktor. Zunächst einmal hängt der Preis von der Art des zu bauenden Hauses ab. Eine individuell gestaltete Villa wird teurer sein als ein Reihenhaus, bei dem sehr viele standardisierte Bauteile zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sind Häuser in Standardgrößen besonders günstig.Beachtet werden muss aber auch, wie problemlos sich die Teile anliefern lassen. Der Preis hängt also von vielen Faktoren ab und daher ist eine allgemeingültige Beantwortung der Kostenfrage schwierig. Als Faustregel kann man aber davon ausgehen, dass ein in Fertigbauweise errichtetes Haus bei den reinen Baukosten 20 bis 30 Prozent günstiger als ein gewöhnliches Eigenheim abschneidet.
Vor- und Nachteile von Fertighäusern
Natürlich muss ein Haus den neuen Eigentümern in erster Linie gefallen. Die Fertigbauweise kann jedoch auch jeweils einige objektiv benennbare Vor- und Nachteile aufweisen.Vorteile von Fertighäusern
Ein Fertighaus kann unter anderem mit diesen Vorzügen punkten:- Fertighäuser können im Vergleich zu einem Massivhaus in einer deutlich kürzeren Bauzeit entstehen.
- Durch die Verwendung von Fertigteilkonstruktionen muss weniger Rücksicht auf die Witterungsbedingungen genommen werden, da die Elemente einfach und schnell vor Ort montiert werden können.
- Die Fertigbauweise ist normalerweise deutlich günstiger als die traditionelle, da viele Arbeiten bereits standardisiert im Werk erledigt werden.
- Moderne Fertighäuser weisen in aller Regel eine gute Wärmedämmung auf, was Heizkosten senken kann.
- Trotz der Systembauweise bieten viele Fertighausanbieter die Möglichkeit an, das Wunschhaus individuell anzupassen.
Nachteile von Fertighäusern
Fertighäuser sind eine Erfolgsgeschichte, sie haben aber nicht nur Vorzüge:- Im Vergleich zu einem Massivhaus gibt es bei einem Fertighaus weniger Möglichkeiten, die Grundriss- und Raumaufteilung zu verändern.
- Der Kauf eines Fertighauses ist an einen bestimmten Anbieter gebunden, was die Möglichkeiten für spätere Erweiterungen oder Umbauten einschränken kann.
- Es besteht das Risiko, dass die Qualität der verwendeten Materialien und die Ausführung nicht den Erwartungen entsprechen.
Fazit: Fertighäuser
Systemhäuser sind besonders gut für Menschen geeignet, die weniger Wert auf einen individuellen Look oder die Möglichkeit legen, den Grundriss und die Raumaufteilung zu verändern. Der Kauf eines Fertighauses kann sich zudem für Menschen lohnen, die einen schnellen und kosteneffizienten Bauprozess bevorzugen. Man sollte bei der Auswahl des Anbieters allerdings besonders sorgfältig agieren, um mögliche Probleme zu vermeiden.468865/1802