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Forward-Darlehen: Zinssicherheit für die Zukunft – Chancen und Risiken im Überblick

08.07.2025 | Steigende Zinsen und unsichere Finanzmärkte haben das Forward-Darlehen wieder in den Fokus vieler Immobilienbesitzer gerückt. Es bietet die Möglichkeit, sich bereits heute die Konditionen für eine Anschlussfinanzierung in der Zukunft zu sichern. Doch für wen lohnt sich das Modell – und welche Fallstricke gibt es?

BIldquelle: pixabay
Forward-Darlehen: Zinssicherheit für die Zukunft – Chancen und Risiken im Überblick

Was ist ein Forward-Darlehen?

Ein Forward-Darlehen ist eine spezielle Form der Anschlussfinanzierung. Es wird bereits vor Ablauf der aktuellen Zinsbindung abgeschlossen und tritt erst nach einer festgelegten Vorlaufzeit (Forward-Periode) in Kraft – in der Regel bis zu 60 Monate im Voraus. Während der Vorlaufzeit fallen keine Ratenzahlungen an.


Vorteile des Forward-Darlehens

  • Zinssicherheit: Eigentümer können sich aktuelle Zinsen für die Anschlussfinanzierung sichern – ideal bei steigenden Zinsprognosen.
  • Planungssicherheit: Die künftigen Raten sind bereits festgelegt, was die Kalkulation erleichtert.
  • Keine Doppelbelastung: Während der Forward-Periode fallen keine Zahlungen für das neue Darlehen an.
  • Flexibilität beim Abschlusszeitpunkt: Frühzeitiger Abschluss bis zu 5 Jahre vor Ablauf der Zinsbindung möglich.

Nachteile des Forward-Darlehens

  • Zinsaufschlag: Banken erheben für die Zinssicherung einen Aufschlag von ca. 0,01–0,03 % pro Monat der Forward-Periode.
  • Risiko fallender Zinsen: Sollten die Zinsen bis zum Anschlusszeitpunkt sinken, ist der Darlehensnehmer dennoch an den höheren Forward-Zins gebunden.
  • Bindung an Vertrag: Nach Abschluss besteht keine Möglichkeit mehr, von günstigeren Marktbedingungen zu profitieren.
  • Keine Kündigung ohne Vorfälligkeitsentschädigung: Ein Rücktritt ist in der Regel nicht kostenfrei möglich.

Für wen lohnt sich ein Forward-Darlehen?

Ein Forward-Darlehen ist besonders attraktiv für:

  • Eigentümer, deren Zinsbindung in den nächsten 12 bis 60 Monaten ausläuft.
  • Darlehensnehmer, die von weiter steigenden Zinsen ausgehen und sich absichern möchten.
  • Personen mit langfristigen Finanzierungsplänen, die Planungssicherheit bevorzugen.

Weniger sinnvoll ist es hingegen, wenn Experten fallende oder stabile Zinsen prognostizieren oder der Forward-Zuschlag hoch ausfällt.


Vergleichstabelle: Forward-Darlehen vs. klassische Anschlussfinanzierung

Merkmal Forward-Darlehen Klassische Anschlussfinanzierung
Zinssicherung im Voraus Ja (bis zu 60 Monate) Nein
Zinsaufschlag Ja (für Vorlaufzeit) Nein
Flexibilität bei Zinsentwicklung Eingeschränkt Hoch (bis Vertragsabschluss)
Planungssicherheit Sehr hoch Mittel

Fazit

Ein Forward-Darlehen kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern und die Finanzierung planbar zu machen. Es eignet sich besonders für vorsichtige Darlehensnehmer, die kein Risiko bei der Zinsentwicklung eingehen wollen. Dennoch sollte vor Abschluss eine gründliche Marktanalyse und Beratung erfolgen – insbesondere in Phasen schwankender Zinsen.


Hinweis: Dies ist ein redaktioneller Beitrag zu Informationszwecken. Wir übernehmen keine Gewähr für die Vollständigkeit oder Richtigkeit der Angaben. Eine individuelle Finanzierungsberatung durch Experten wird empfohlen.

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