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Baufinanzierung: Jetzt von niedrigen Zinsen profitieren

Die Zinsen für Hypotheken sinken seit Juli. Das sorgt für niedrige Kreditraten. Das Baugeld ist derzeit mit weniger als 1,5 Prozent für ein Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung ausgesprochen billig. Wer also demnächst ein Haus kaufen möchte, sollte seine Chancen nutzen. Auf noch niedrige Zinsen zu spekulieren, kann nach hinten losgehen
© Andreas Knoll, CC BY 2.5 über Wikimedia Commons
© Andreas Knoll, CC BY 2.5 über Wikimedia Commons


Politik der EZB lässt Zinsen schmelzen
Schon seit Juli 2015 sind die Zinsen rückläufig. Die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) ließ die Zinsen seit Oktober noch einmal sinken. Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi kündigte an, dass die Strafzinsen für Bankanleihen im Dezember weiter verschärft werden könnten. Gleichzeitig wolle der die Käufe von Staatsanleihen ausweiten. Die Notenbank dreht also ihren Geldhahn weiter auf und setzt ihre Niedrigzins-Politik fort. Nach der Ankündigung sank die Rendite der Bundesanleihe, was auch die Hypothekenzinsen abrutschen ließ. Davon profitieren Hauskäufer genauso, wie Leute, die für ihre bestehende Haus- und Wohnungsfinanzierung eine Anschlussfinanzierung brauchen. Wer eine Anschlussfinanzierung braucht, kann ein Forward-Darlehen aufnehmen. Mit diesem Darlehen kann man sich schon zwei bis drei Jahre vor Ablauf der Erstfinanzierung Planungssicherheit verschaffen. Das Forward-Darlehen wird mit einer Vorlaufzeit abgeschlossen. Die Vorlaufzeit kann bis zu 60 Monate betragen. Auf diese Weise können sich Kreditnehmer die aktuellen Zinsen für später sichern. Das rechnet sich aber nur, wenn das Zinsniveau in naher Zukunft ansteigt. Für die Zinssicherheit bezahlt man nämlich mit einem geringen Zinsaufschlag.

Beim Hauskauf nichts überstürzen
Wer sein Haus erst noch kaufen möchte, sich jetzt intensiv mit dem Thema Baufinanzierung befassen. Abzuwarten bis der Tiefpunkt bei den Zinsen erreicht ist, ist riskant. Den wird man nämlich nie genau treffen. Nur bei hohen Zinsen lohnt es sich abzuwarten und dafür mehr Eigenkapital anzusparen. Überstürzt einen Kaufvertrag abschließen muss man aber auch nicht. Kurzfristig ist keine Zinswende in Sicht. Bei den Kreditvermittlern ist man sich einig, dass die Zinsen vorerst stabil bleiben. Es seien in den nächsten Monaten nur Ausschläge von 0,1 Prozent nach oben oder unten zu erwarten. Das ist jedoch nicht ungewöhnlich. Mittel- bis langfristig kann man jedoch von einem deutlicheren Anstieg der Hypothekenzinsen ausgehen.

Kosten genau durchkalkulieren
Trotz der niedrigen Zinsen sollte man seinen Hypothekenkredit genau kalkulieren. Dabei sollte man einen genauen Blick auf die Konditionen von Kreditvermittlern wie der INGDiba werfen. Am sinnvollsten ist es, in eine hohe monatliche Tilgung zu investieren. Das minimiert die Gesamtlaufzeit und die Restschuld. Etwa ein Drittel seines monatlichen Nettogehalts sollte man in die Raten stecken. Wenn möglich sollte man Sondertilgungen einplanen. Damit trägt sich der Schuldenberg schnell ab. Nur wenn der finanzielle Rahmen stimmt, sollte man das Projekt Eigenheim angehen. Bei der Kostenkalkulation sollte man sich nichts schönreden. Finanzschwächere Haushalte können zwar wegen der niedrigen Zinsen derzeit ein Haus finanzieren. Doch wer jeden Monat knapp kalkulieren muss, gerät bei einem Zinsanstieg in Schieflage. Ein Zinsanstieg von zwei Prozent zum Ende der Zinsbindung führt zu einer monatlichen Mehrbelastung von 250 Euro. Um Zinsanstiege abzufedern, sollte man sich daher nicht bis auf den letzten Cent verschulden. Auch die Nebenkosten müssen bedacht werden. Günstige Konditionen beim Kredit sollten also nicht allein ausschlaggebend für den Hauskauf sein. Die niedrigen Hypothekenzinsen haben aber auch eine Kehrseite. Die Nachfrage nach Immobilien ist durch das niedrige Zinsniveau stark angestiegen. Die große Nachfrage macht sich in höheren Hauspreisen bemerkbar.
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