Smart Home - verschiedene Aspekte für die Hausratversicherung
"Smart Home" spielte bisher beim Versicherungsschutz eher eine untergeordnete Rolle. Die meisten Tarife berücksichtigen digitale Vernetzung nicht explizit. Das mag daran liegen, dass die Entwicklung erst am Anfang steht und digital vernetzte Haushalte momentan eher noch die Ausnahme als die Regel sind. Den Versicherern fehlt es damit schlicht an Erfahrungswerten, mit denen sie kalkulieren können. Friendsurance kann daher einstweilen nur wenige Smart-Home-Tarife in der Hausratversicherung anbieten. Das wird sich in Zukunft vermutlich ändern.
Was kann Alexa steuern?
Nehmen wir Alexa von Amazon doch einmal genauer unter die Lupe: Was kann es überhaupt alles steuern? Sobald Alexa mit dem Codewort “Alexa” aktiviert wird, lauscht sie den Fragen und Aufforderungen. Dafür sendet sie die Audiodaten an die Cloud, wo die Anfragen verarbeitet und beantwortet werden.
Alexa kann die Wohnung ganz schnell zur Disco machen, ohne dass der Benutzer aufstehen muss. Ein kurzer Befehl und schon läuft das eigene Lieblingslied über Spotify, Amazon Musik oder andere Streaming-Dienste.
Alexa als Wetterfrosch? Eine 20-Tage-Vorausschau mit Alexa bringt ähnlich ”genaue” Ergebnisse wie der Blick in eine der bekannten Wetter-Apps. Aber es kann ja trotzdem spannend sein, zu wissen wie das Wetter auf Bali gerade ist oder wann es vor der Tür anfängt zu regnen…
Was in der Welt passiert, erfahren wir täglich im Radio, auf diversen News-Portalen, auf Facebook oder über Push-Nachrichten auf unseren Smartphones. Auch Alexa wird auf Zuruf direkt berichten, was es Neues gibt.
Versicherungstechnisch besitzt Smart Home verschiedene Aspekte:
- mit der smarten Steuerung und Überwachung des Haushalts verringert sich tendenziell das Risiko, dass es zu Hausratschäden kommt. Das müsste sich eigentlich günstig auf die Prämien auswirken;
- smarte Technik und Geräte im Haushalt stellen eine eigene Hausrats-Kategorie für sich dar, die den "herkömmlichen" Hausrat ergänzen und erweitern. In dieser Hinsicht entsteht dann auch zusätzlicher Versicherungsbedarf;
- die digitale Vernetzung schafft außerdem neue Risiken. Denn mit der Digitalisierung bieten sich Angriffsflächen von außen und es kann zu Schäden kommen, die bisher gar nicht denkbar waren. Das Versicherungsrisiko wird damit unter Umständen sogar größer.
Dass letzteres kein rein theoretischer Gedanke ist, beweist eine Cyber-Attacke, die im Herbst letzten Jahres in den USA stattfand. Damals wurde der DNS-Provider Dyn zeitweise durch einen Angriff lahmgelegt, der über Sicherheitskameras, Thermostate, digitale Videorekorder und Kühlschränke lanciert wurde - alles Smart Home-Geräte. Dennoch wird Smart Home in der Versicherungsbranche mehr als Chance, denn als Risiko bewertet. Einzelne Versicherer experimentieren bereits mit Smart Home-freundlichen Angeboten:
- HDI honoriert in einem seiner Tarife den Einsatz von Smart Home-Technik im Haushalt zum Sichern und Überwachen mit Beitragsnachlässen;
- Die Generali-Tochter CosmosDirekt bietet eine Hausratversicherung in Kombination mit einem Smart Home-Sicherheitspaket;
- Andere Versicherer werben jenseits der Hausratversicherung mit speziellen Smart Home-Lösungen, die schadensbegrenzend wirken sollen. Beispiele sind der Ergo Smart Home-Schutzbrief oder das Smart Home + Allianz Starter Kit.
Selbstverständlich ist eine Hausratversicherung nicht nur im Hinblick auf Smart Home zu beurteilen, selbst wenn der Haushalt schon vernetzt ist. Auch hier kann ein unabhängiger Versicherungsmakler bei der Entscheidung helfen.
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