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Küchenplanung - worauf kommt es genau an?

Beim Umzug in eine neue Wohnung, ins eigene Haus oder schlichtweg, weil man die alte nicht mehr sehen kann - eine neue Küche kommt so manchem mindestens einmal ins Haus. Aber reicht es, einfach irgendwelche Küchenschränke aneinanderzureihen und mit Geräten zu versehen?
Sicher, in der Studenten-WG war die Küche genau das: ein Sammelsurium aus schrank- und geräteähnlichen Gegenständen. Später aber sollte eine Küche gut durchdacht, attraktiv und gleichzeitig nützlich sein. Aber worauf kommt es bei der Küchenplanung an? Muss sie stets aus dem Fachgeschäft stammen oder gibt es auch günstigere Lösungen, als die absolute Designerküche nach Maß? Dieser Beitrag klärt auf.

Foto: @ shadowfirearts (CC0-Lizenz) / pixabay.com
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Wünsche vs. Raumangebot
Sicher ist: Umso mehr Platz vorhanden ist, desto ausgefallener und größer kann die Küche werden. Doch selbst in dem kleinsten Raum kann eine wunderbare Küche eingebaut werden. Zuerst sollten jedoch folgende Punkte überlegt sein:

  • Raumgröße - das Metermaß ist hier unumgänglich. Dabei sollte nicht nur die Quadratmeterzahl berücksichtigt werden, sondern die Länge der einzelnen Wände. Selbst die Raumhöhe spielt, gerade bei Altbauten, eine wichtige Rolle.
  • Raumaufteilung - die Größe und Wandlänge sind nützlich, doch wer bei der Planung vergisst, wo sich Fenster, Türen und der Heizkörper befinden, hat später Probleme. Immerhin sollten sich Tür und Fenster weiterhin öffnen lassen und der Heizkörper darf nicht zugestellt werden. Dasselbe gilt übrigens für die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom. Wird die Küche falsch geplant, ist kein Anschluss an die Wasserleitung möglich oder das Abwasser kann nur mit einem komplizierten System ins Rohr geleitet werden. Und: Niemals den Herdanschluss vergessen. Der Herd wird über Starkstrom angetrieben. Die Leitung sollte gut zugänglich sein und keine Verlegung über zig Ecken erfordern.
  • Vorstellungen - wie sollte die eigene Küche aussehen? Soll sie viele und große Arbeitsflächen haben oder reicht als Ablagefläche notfalls der Küchentisch? Soll der Küchentisch bereits gemeinsam mit der Küche - und somit passend - gekauft werden? Was ist mit den Schränken? Sind Hängeschränke angedacht oder sollten sich die Verstaumöglichkeiten eher unten befinden? Gerade für kleine Personen sind Hängeschränke oftmals ungeeignet. Eine Alternative, die beide Schranktypen miteinander verbindet, sind höhere Apothekerschränke. Durch den Auszug kommt auch der kleinste Koch mühelos an den Inhalt.
  • Vorlieben - sie sind ebenso wichtig. Wer leidenschaftlich backt oder große Gerichte im Backofen zubereitet, achtet möglichst auf eine höhere Platzierung des Backofens. Hüfthoch ist ideal - besitzt der Ofen auch noch einen guten Auszug, lässt sich das Fleisch im Handumdrehen ohne Brandverletzungen oder Rückenschmerzen prüfen. Wer gerne und viel kocht und dabei Gewürze, Zugeschnittenes und Schälchen dicht am Herd haben möchte, benötigt eine große Abstellfläche in direkter Nähe zum Herd.
  • Abwasch - keiner macht ihn gerne und doch ist er notwendig. Da kommt bereits das nächste Thema auf den (Küchen)tisch. Wird eine Spülmaschine gewünscht? Hier kommen wieder die Anschlüsse mit ins Spiel. Gerade ältere, noch nicht sanierte Küchenräume besitzen nicht unbedingt einen Doppelhahn, an den der einfache Wasserschlauch und der Schlauch der Spülmaschine angeschlossen werden können.


Wünsche vs. Budget
Fakt ist, wer das nötige Kleingeld hat, bekommt eine grandiose Küche. Doch selbst für ein kleines Budget gibt es attraktive Möglichkeiten, die nicht einmal 2.000 Euro kosten müssen. Die Planung ist natürlich bei jedem Budget wichtig, wobei bei finanziell hochgesteckten Möglichkeiten durchaus eine durchplante Maßküche aus dem Fachgeschäft anzuraten ist. Für Mietwohnungen eignen sich diese Küchen eher nicht - kauft der Nachmieter sie nicht ab und passt sie nicht ins neue Heim, muss sie wahlweise kostspielig umgebaut werden oder sie wird nicht mehr genutzt. Aber wie lassen sich die Wünsche mit dem Budget vereinbaren?

  • Festlegung - bevor es an den Kauf einer Küche geht, muss das Budget festgelegt werden. Hier empfiehlt es sich, den Betrag ein wenig geringer anzusetzen und einen Puffer draufzurechnen. So bleibt Spielraum, beispielsweise, wenn doch ein Schrank eigens angefertigt werden muss.
  • Anbieter - gerade beim Küchenkauf hilft es, Anbieter miteinander zu vergleichen und sich, wenn möglich, in den Niederlassungen umzusehen. Eine Küche sollte nach Möglichkeit immer angefasst werden. Wer in einem Onlineshop kauft, achtet auf gute Bilder und genaue Beschreibungen.
  • Planer - Onlineshops und selbst Möbelhäuser bieten heute extrem gute Küchenplaner an. Wahlweise als App oder als Programm direkt im Shop können die Räume mit den Maßen eingetragen und die Küche gleich am Bildschirm geplant werden. Die Apps laufen auf dem Handy und bieten die Möglichkeit, direkt »live« auf dem Gerät die Küche aufzustellen.
  • Beratung - gerade bei kleinen Räumen oder problematischen Räumen ist eine Beratung notwendig oder zumindest sinnvoll. Selbst kleinere Anbieter und Möbelhäuser bieten übrigens den Service, dass ein Berater vor der Bestellung direkt nach Hause kommt und sich die Möglichkeiten vor Ort ansieht. Fehlkäufe oder Lücken in der späteren Küche lassen sich so verhindern.
  • Sehr geringes Budget - wer bei der neuen Küche wirklich aufs Geld achten muss und keine stemmbaren Angebote findet, sollte sich ruhig mal auf Gebrauchtwarenportalen oder in Kleinanzeigen herumtreiben. Nicht selten stößt man hier auf die Küchen, die vor ein paar Jahren mühsam und mit viel Geld eingebaut wurden, aber nun nicht ins neue Heim mitgenommen werden können. Zwar müssen die Küchen ein wenig angepasst, selbst abgeholt und aufgebaut werden, doch für wenig Geld gibt es hier teils echte Schnäppchen mit Qualität.


Was ist sonst zu beachten?
Viele Küchenkäufer fallen beinahe vom Glauben ab. Sie sehen eine günstige Küche, möchten sie vom Profi aufbauen lassen und stellen fest, dass der günstige Preis ganz schnell zum Albtraum wird, weil die Aufbaugebühren schlichtweg extrem hoch angesetzt werden. Hier heißt es, vergleichen und im Voraus genau klären, welche Kosten für den Aufbau auf einen zukommen. Wer handwerklich geschickt ist und einen Fachmann für Wasser und Elektrik an der Hand hat, kann die Küche natürlich selbst aufbauen. Aber Achtung: Niemals am falschen Ende sparen. Der Herd sollte niemals allein angeschlossen werden.

Foto: @ Republica (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Foto: @ Republica (CC0-Lizenz) / pixabay.com


Fazit - selbst der kleinste Raum kann eine perfekte Küche werden
Wer sich ein wenig Mühe gibt, Zeit investiert und vorab gut plant, erschafft sich eine Küche, die längst nicht nur zum Kochen geeignet ist. Es gibt viele Angebote und Möglichkeiten, die selbst aus dem kleinsten Raum das Beste herausholen.

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