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Wohnen auf dem Wasser

Visionen, wie wir in naher Zukunft leben könnten, gibt es viele. Nur wenige davon lassen sich jedoch auch tatsächlich umsetzen. In erster Linie geht es bei solchen Überlegungen darum, Wohnraum dort zu schaffen, wo er auf den ersten Blick nicht vorhanden zu sein scheint. Getreu diesem Motto haben es findige Architekten und Designer geschafft, das Wohnen auf dem Wasser aus der Fülle an Visionen hervorzuheben und zu verwirklichen. Wer jedoch glaubt, dass Hausboote die einzige Möglichkeit sind, auf dem Wasser zu wohnen, der irrt. Zunehmend finden sich auch schwimmende Häuser in den Städten wieder, die sich einer steigenden Beliebtheit erfreuen

Foto: pixabay.com©bsrkroeslin


Leben auf dem Wasser - komfortables Wohnen inmitten der Natur
Wer schon immer vom Leben auf dem Wasser geträumt hat, der kann sich diesen Wunsch dank vielfältiger Möglichkeiten heutzutage erfüllen. Ob in Form eines Hausbootes oder eines Floating Houses - Anbieter, die auch individuelle Wünsche erfüllen, gibt es mittlerweile zahlreich. Häufig steht jedoch die Kostenfrage im Raum, die für viele auf den ersten Blick nicht ganz klar ist

In puncto Kosten kommen potenzielle Käufer beim Floating Home auf nahezu identische Summen zum regulären Hausbau. Da jedoch kein Grundstück erworben werden muss, entfallen die entsprechenden Kosten hierfür. Dem gegenüber stehen allerdings Liegeplatzgebühren, die von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ausfallen können. Je nach Lage und Region müssen jährlich etwa 1.500 bis 6.000 Euro Liegeplatzgebühren gezahlt werden. Wer dazu bereit ist, der darf sich im Umkehrschluss auf ein Wohnen im Einklang mit der Natur freuen. Kostengünstiger gestaltet sich die Anschaffung eines kleinen Hausbootes. Diese gibt es bereits ab 60.000 Euro, wenn auch mit nur wenigen Quadratmetern Wohnfläche. Sie bieten vor allem den großen Vorteil, dass sie sich innerhalb von wenigen Minuten bewegen lassen. Wer also kurzerhand mitsamt seinem Hausboot eine Rundfahrt machen möchte, der muss nur die Leinen lösen und den Motor starten. Gegenüber den kleineren Hausbooten bieten die schwimmenden Häuser die Möglichkeit, gleichermaßen komfortabel als auch in bester Lage zu wohnen, wie das Beispiel der floating Homes auf der Humboldt-Insel im Norden Berlins zeigt. Dort wird derzeit eine moderne Stadtsiedlung im Tegeler Forst geschaffen, zu der neben verschiedensten Bauten auch einige Floating Houses zählen.

Worin unterscheiden sich Floating Houses von Hausbooten?
Insbesondere dann, wenn es um Formalitäten mit den entsprechenden Ämtern geht, gilt es zu klären, ob ein Hausboot wirklich ein Hausboot ist oder ob es sich um ein sogenanntes Floating Home handelt. Im Gegensatz zu normalen Hausbooten, deren Grundlage ein fahrbares Wasserfahrzeug darstellt, werden die schwimmenden Häuser von Stahlbetonpontons oder ähnlichen Grundgerüsten getragen und über Wasser gehalten. Des Weiteren verfügen sie über keinen Motor und somit über keine eigene Antriebseinheit. Entscheidend ist jedoch die anerkannte Rolle der jeweiligen schwimmenden Behausung. Während Hausboote von einer Länge unter 25 Meter keinen Liegeplatz benötigen und somit Kosten gespart werden können, müssen Floating Houses einen festen Liegeplatz vorweisen können, um von den zuständigen Behörden als Wohnsitz anerkannt zu werden.

Darüber hinaus bestehen die meisten Floating Houses meist aus mehreren Etagen, wodurch sie einen viel größeren Wohnraum von teilweise mehr als 200 m2 bieten. Aus diesem Grund sehen vor allem die Architekten selbst kaum noch eine Verwandtschaft zwischen ihnen und den Hausbooten.

Möglichen Liegeplatz bereits im Vorfeld auswählen
Wer sich den Traum vom Leben auf dem Wasser erfüllen möchte, der braucht neben dem nötigen Kapital vor allem Zeit und Geduld. Bislang tun sich die deutschen Behörden noch recht schwierig im Umgang mit den nötigen Genehmigungen. Konkret sind es in erster Linie die Genehmigungsverfahren für neue Liegeplätze, die bis zu fünf Jahre dauern können. Parallel dazu entstehen hohe Bearbeitungskosten. Daher ist es ratsam, Hausboote oder Floating Houses auf Liegeplätze zu stellen, die bereits ausgewiesen sind und keine erneute Genehmigung benötigen. Weiterhin gilt es zu beachten, dass Hausboote, die von Stahlrümpfen oder Betonpontons getragen werden, mindestens alle zehn Jahre auf die Schwimmfähigkeit untersucht werden müssen.
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