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Sale and Lease Back in der Immobilienbranche

30.05.2022 | Das Leasing ist vor allem in der Automobilbranche populär und bietet die Chance, auch mit geringem finanziellem Aufwand ein hochwertiges Auto fahren zu können. Zu vergleichen ist das Leasing mit dem Mieten, nur, dass das Fahrzeug länger als einige Tage oder Wochen zur Verfügung steht und dementsprechend intensiver genutzt wird. Dass es ein ähnliches Verfahren bei Immobilien gibt, ist noch relativ unbekannt.

bildquelle: pixabay

So funktioniert diese Art des Leasings



Im Gegensatz zum Leasen eines Fahrzeugs wählt man nicht das gewünschte Modell aus einem Katalog, sondern man nutzt weiterhin seine eigene Immobilie. Diese Methode dient dem Freisetzen von Kapital entweder zur Absicherung in Notzeiten oder zur Expansion und ist vor allem im gewerblichen Bereich üblich. Das heißt, bei den meisten dieser Immobilien handelt es sich um Geschäftsgebäude, Maschinenhallen, Fabriken, Werkstätten und dergleichen. Der Geschäftsinhaber zieht die Liquidität aus seinem eigenen Immobilienbestand. Viele Unternehmer besitzen beachtliche Gebäude von hohem Wert und sparen sich so die teure Miete für Produktionshallen, Bürogebäude und Lagerkomplexe. Allerdings kosten die gewerblich genutzten Immobilien auch viel Geld. Kurzum, sie binden Kapital, das das Unternehmen anderweitig sinnstiftender anlegen könnte. Sale and Lease Back setzt das gebundene Kapital frei und macht es durch den Verkauf der Gebäude dem Unternehmen verfügbar. Gleichzeitig nutzt der Firmeninhaber die betreffende Immobilie weiter und schließt hierfür so etwas Ähnliches wie einen Leasing-Vertrag ab. Die Immobilie wechselt somit den Eigentümer, nicht aber den Besitzer. Der Verkäufer sichert sich gegen eine monatlich zu zahlende Leasing-Summe das Recht zur Weiternutzung.

 

Sale and Lease Back: Das sind die Vorteile



Die meisten Unternehmer benötigen schon allein zur Unterbringung ihrer Mitarbeiter, zu Produktionszwecken oder aus logistischen Gründen gewerblich genutzte Immobilien der unterschiedlichsten Art. Das Sale and Lease Back bietet zahlreiche Vorteile. Einer der Hauptgründe für den Abschluss eines solchen Vertrags ist die Erhöhung des Eigenkapitals. Wer seine Immobilien verkauft, erhält dafür viel Geld und ist somit wieder flüssig. Die Leasingraten lassen sich bequem mit dem Verkaufserlös begleichen. Wichtig ist außerdem der Erhalt der Bonität. Das Unternehmen muss keine Sicherheiten vorweisen, sodass die Bonität unangetastet bleibt. Darüber hinaus ist das Risiko geringer als bei einem herkömmlichen Bankkredit. Der Handel findet mit stillen, bereits in Unternehmensbesitz befindlichen Reserven statt. Die monatlich zu zahlende Leasingrate lässt sich in die Firmenfinanzen fest einplanen. Ein enormer Vorteil ist zudem die Flexibilität. Bei einem Kauf bindet man sich langfristig an das Objekt. Das Leasing bietet hier deutlich mehr Freiraum, denn Eigentum verpflichtet. Durch die Gewinnschmälerung infolge der monatlichen Ratenzahlungen ergeben sich außerdem steuerliche Vorteile. Leasingraten gelten als betriebliche Aufwendungen und lassen sich dementsprechend von der Steuer absetzen.

 

Die Feinheiten beim Sale and Lease Back



Für das Sale and Lease Back stehen spezielle Anbieter zur Verfügung. Diese kaufen bevorzugt gewerbliche Immobilien und stellen sie für das Leasen wieder zur Verfügung. In der Regel wird die Methode für Immobilien mit hohem Wert empfohlen. Ein solches Objekt kostet rund sieben bis acht Millionen Euro. Bei einem Verkehrswert ab zehn Millionen Euro sind die Finanzierungskonditionen besonders günstig. Es lassen sich sowohl gebrauchte als auch neuwertige Immobilien auf diese Art und Weise finanzieren. Die Laufzeit des Vertrags ist individuell festgelegt. In der Regel ist es möglich, nach Laufzeitende ein vertraglich zugestandenes Ankaufsrecht auszuüben und das Objekt wieder zurückzukaufen.

 

500050/1681

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