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Immobilien profitieren von Vermögenspreisinflation

Die Deutschen sind bekanntlich Aktienmuffel und haben eine Vorliebe für konservative Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld. Während mit Wertpapieren seit 2008 überwiegend ordentliche Renditen erwirtschaftet werden konnten, liegt diese bei den klassischen Spareinlagen im Bereich der Inflationsrate. Ganz oben auf der Wunschliste von Verbrauchern und Anlegern stehen auch Immobilien. Während der durchschnittliche Bürger das Eigenheim hauptsächlich als die Verwirklichung eines Lebenstraums ansieht und dafür via Fremdfinanzierung jahrzehntelang Immobilienkredite abstottert, investieren Anleger auch siebenstellige Summen in Immobilienprojekte. Dieser Anlegertyp kennt sein Risiko und kennt auch die spezifischen Bedingungen für ein Investment in Immobilien.

Betongold: jetzt ganz bestimmt


Betongold ist in Deutschland ein Terminus technicus aktuell begründet bis 2008 aber weitgehend unbegründet. Denn vor der Finanzkrise waren die durchschnittlichen Wertzuwächse bei Immobilien inflationsbereinigt kaum der Rede wert. Dies änderte sich mit der veränderten Geldpolitik der Notenbanken. Unmittelbar nach Ausbruch der Finanzkrise in 2008 reduzierten die bedeutenden Notenbanken, Europäische Notenbank (EZB) und Amerikanische Notenbank (FED), die Zinsen zur Stützung der kollabierenden Finanzmärkte drastisch. Niedrige Zinsen sind bei geringer Inflationsrate per se gut für den Immobilienmarkt. Zusätzlich führten beide Notenbanken letztlich große Anleiheankaufprogramme von mehr als jeweils 1 Billion Euro durch und fluteten so die Finanzmärkte. Als direkte Folge stiegen die Vermögenspreise global und auch in Deutschland, insbesondere für Aktien und Immobilien. Die Abbildung zeigt die Entwicklung des Preisindex für konventionell errichtete Wohngebäude von 2010 bis 2015 in Deutschland (Quelle: destatis.de ). Der Zuwachs beläuft sich in den letzten 5 Jahren auf über 10%. Auch mit Geldanlagen in Kunst (insbesondere Gemälde), Wein, Oldtimer etc. konnten zumindest temporär hohe Renditen erwirtschaftet werden. Einen Überblick von Kapitalanlagemöglichkeiten getrennt nach Risikoklassen liefert dieser Geldanlage Ratgeber.

Die Notenbank Rally könnte weitergehen zumindest in Europa


Die lockere Geldpolitik der Notenbanken geht weiter. Zumindest die EZB wird noch mindestens bis in das Frühjahr 2017 hinein für rund 60 Milliarden Euro monatlich Geld in den Markt pumpen. Aktien- und Immobilienbesitzer können sich regelmäßig über Kursfeuerwerke freuen. Am 16.12.2015 hat die US Notenbank sogar die Zinswende eingeläutet und die Börsen quittierten die Trendwende wohlwollend. Denn die Prognosen der FED für den weiteren Zinsanstieg in 2016 sind nur moderat. Die Zinsen werden konjunkturschonend nur in kleinen Dosen angehoben, wenn überhaupt. Das gibt den Investoren weitestgehend Planungssicherheit für ihre Kapitalanlagen. Die deutschen Immobilienzinsen werden, genau wie die Tagesgeldzinsen und Kapitalmarktzinsen nur moderat steigen. Mit dem zusätzlichen großen Wohnungsbedarf bedingt durch die Migranten in Kombination mit der seit Jahren zu beobachtenden deutschen Landflucht ergeben sich besonders in urbanen Milieus jenseits der Kleinstädte für Immobilieninvestoren auch künftig Chancen für eine lohnende Anlage.

Da die Europäische Notenbank die Niedrigzinspolitik auch in absehbarer Zeit nicht signifikant ändern wird (Link), sind Renditen jenseits der Inflationsrate nur mit risikoreicheren Investments möglich. Auch die Immobilien gehören nicht zu den risikoarmen Assets. Für weniger vermögende Anleger bieten sich aufgrund der Komplexität und finanziellen Dimension eigener Immobilienprojekte eine Partizipation an Immobilienerträgen und Wertsteigerungen über offene Immobilienfonds oder Immobilienaktien an. Im Gegensatz zum Eigenheim haben diese Anlagen einen großen Vorteil: sie sind liquide. Während sich der Verkauf einer Immobilie, je nach Lage und Qualität und Nachfrage durchaus über eine längere Periode hinziehen kann, sind die Immobilienfonds bzw. –Aktien börsentäglich handelbar und stellen damit ein fluides Betongold dar.
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