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Extreme Wetterlagen: Die eigene Immobilie darauf vorbereiten!

13.09.2023 | Wer eine Immobilie baut, möchte selbstverständlich, dass diese allen Witterungsverhältnissen trotzt. Hochwasser, Stürme und Hitze können einem Gebäude allerdings schwer zusetzen. Welche Maßnahmen dabei helfen, sich auf entsprechende Wetterlagen vorzubereiten und was es dabei zu beachten gilt, zeigt folgender Artikel.

Bildquelle: Ralph W. lambrecht, pexels.com

Versicherungen für den Schadenfall – besser gleich vorsorgen

 

Zur Vorsorge gehört nicht nur, die Immobilie wetterfest zu machen. Auch eine Wohngebäudeversicherung für den Akutfall sollte abgeschlossen werden. Sie greift dann, wenn durch Unwetter ein Schaden entstanden ist.

Welche Schäden abgedeckt werden und für welche Kosten die Versicherung aufkommt, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Es gibt verschiedene Wohngebäudeversicherungen, die sich durch unterschiedliche Leistungen und Besonderheiten voneinander abgrenzen lassen.

Darüber hinaus sollten Eigentümer und Bauherren natürlich auch Maßnahmen ergreifen, um das Zuhause sicherer zu gestalten. Nur wer sich angemessen vorbereitet, kann im Laufe der Zeit Schäden verhindern.

 

Hitzeschutz: So schützt man das Gebäude vor extremer Hitze

 

Der Klimawandel bewirkt, dass es mitunter schon im Frühjahr und bis in den Herbst hinein zu hohen Extremtemperaturen kommt. Aus diesem Grund sollte man das Gebäude vor Hitze schützen - das beginnt bereits bei der Planung einer Immobilie.

Ein guter Sonnenschutz ist das A und O, damit ein Gebäude für seine Bewohner zum Zufluchtsort wird. Hierzu zählen Sonnenschutzvorrichtungen wie Jalousien oder weit rausragende Dächer oder Balkone, um die darunterliegenden Fenster zu beschatten. Eine sehr hilfreiche Maßnahme sind sogenannte Gründächer, die durch ihre Bepflanzung einen besonderen Schutz gegen äußere Temperaturen bieten und zudem sogar dafür sorgen, dass auch bei starken Regenfällen Wasser gehalten und langsam an den Boden abgegeben werden und so auch die Kanalisation vor Flutung schützen. Auch sollte gut durchdacht sein, in welchem Bereich des Gartens man schattenspendende Bäume anpflanzen möchte, um einen möglichst großen Effekt zu erzielen. Doch es gibt noch weitere Maßnahmen, die einer Überhitzung im Wohnraum entgegenwirken.

 

Gebäudeorientierung

 

Fassaden, die in Richtung Süden zeigen, haben einen geringeren Energieeintrag als Fassaden nach Osten oder Westen. Je niedriger der Energieeintrag ist, desto geringer ist die Temperatur hinter der Verglasung. Das liegt daran, dass die Sonne im Süden am höchsten steht. Am besten werden Fenster senkrecht und nach Süden ausgerichtet. Die Sonneneinstrahlung im Sommer ist somit automatisch geringer. Im Winter hingegen kann die Sonne die Wohnräume gut aufheizen, wodurch Heizungsenergie gespart wird.

 

Wärmedämmung

 

Je massiver eine Wand gebaut ist, desto besser ist ihr Schutz vor Temperaturschwankungen. Eine gute Wärmedämmung spart somit nicht nur Energie und Kosten, sondern kann auch das Wohlbefinden der Bewohner steigern. Es gibt die Möglichkeit, die Außenwand zu dämmen, dies kann auch von innen vorgenommen werden, wenn die Fassade bestehen bleiben soll oder muss. Außerdem ist die Dämmung des Daches und der Kellerdecke sinnvoll.

 

Ausreichend Speichermasse durch Bauteile

 

Ein besonnter Raum sollte rund 60 % der einfallenden Sonnenergie speichern können. Die primären Speichermassen sollten dazu mindestens die dreifache Fensterfläche einnehmen. Die Größe der Fensterfläche ist so zu planen, dass ausreichend Tageslicht in das Haus gelangt, aber im Sommer nicht überhitzt. Gebäude mit einer hohen Speichermasse sind beispielsweise Stahlbetonbauten. Hier ist es möglich, dass die Innenraumtemperatur bei wechselnden Wetterverhältnissen über den Tagesverlauf stabil bleibt, teilweise sogar über mehrere Tage.

 

Schutz vor Überschwemmungen: Diese Maßnahmen helfen

 

Es gibt immer mehr Fälle, in denen von Überschwemmungen berichtet wird. Naturkatastrophen wie Überflutungen haben oft zur Folge, dass Kellerräume und sogar Wohnräume im Erdgeschoss unter Wasser stehen.

Wer in einem Risikogebiet wohnt, sollte sich mobile Schutzelemente zulegen. Diese können genutzt werden, um im Ernstfall Fenster, Türen und Lichtschächte im Keller gegen eindringendes Wasser abzudichten. Es gibt verschiedene Arten von mobilen Schutzelementen gegen Hochwasser. Manche bestehen aus Aluminium, andere sind aufblasbar und viele Bewohner nutzen herkömmliche Sandsäcke.

Zudem lohnen sich Rückstauventile, die dann zum Einsatz kommen, wenn es einen Kanalrückstau gibt. In dem Fall wird Abwasser durch das miteinander verbundene Kanalnetz zurück ins Haus gedrückt, denn der Wasserspiegel steigt bis auf Straßenhöhe an. Rückstauventile verhindern, dass das Wasser durch die Leitungen eindringen und den Keller überfluten kann.

Auch eine regelmäßige Wartung und Reinigung von Abflüssen und Dachrinnen ist essenziell, wenn es um den Schutz vor Überschwemmungen geht, denn nur so kann ein effektiver Ablauf gewährleistet werden. Zudem sollte das Grundstück nicht mehr als nötig versiegelt und stattdessen auf durchlässige Materialien gesetzt werden. Wasserschäden am Haus lassen sich damit effektiv vermeiden.

 

Windschutz: So geht es

 

Auch schwere Stürme können Gebäude stark beschädigen. Hier sollte man ebenfalls bereits beim Bauvorhaben ansetzen. Wer eine Immobilie bauen möchte, sollte sich dringend von einem Bauingenieur beraten lassen, der die Statik berechnet. Diese hängt im Übrigen auch von regionalen Besonderheiten ab.

Vor allem Gebäudedächer tragen ein hohes Risiko, wenn es zu einem Sturm kommt. Sie sind wesentlich häufiger von Sturmschäden betroffen als andere Gebäudeteile. Deshalb sollten Randbereichs- und Gratabdeckungen sowie Firstziegel besonders gut befestigt werden. Es eignen sich Sturmklammern, Schrauben und Ortgangziegel.

Dachplatten sollten unbedingt fachgerecht durch einen Spezialisten befestigt werden, in einigen Fällen ist zudem ein Unterdach empfehlenswert. Die Tragkonstruktion des Dachs sollte niemals verändert werden, wenn dies nicht mit einem Ingenieur abgesprochen wurde.

Bei einem Flachdach sollten Bewohner auf ein unempfindliches System setzen. Begrünte Dächer sind mit einer Schutzschicht versehen, die sich im Falle eines Sturms als sehr praktisch erweisen kann. Alternativ eignet sich eine Schutzschicht aus Zementplatten oder Kies.

 

Fazit

 

Es lohnt sich, die eigene Immobilie auf extreme Wetterlagen vorzubereiten und eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen. Verschiedene Maßnahmen helfen dabei, vor Stürmen, Hochwassern und Co. effektiv zu schützen. Dabei sollte Eigentümern immer die Sicherheit der Bewohner am wichtigsten sein. Unter diesem Gesichtspunkt findet man die Strategie, die im Ernstfall wirklich schützt.

 

507161/1931

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