Aufbau und Funktionsweise einer Alarmanlage
Eine Alarmanlage besteht prinzipiell aus drei grundlegenden Komponenten und entfaltet ihre Schutzwirkung aus deren individuell sinnvollen Kombination und Zusammenarbeit.
Signalgeber / Melder / Sensoren
Überall dort wo die potentielle Gefahr eines unbefugten Zutritts besteht, werden bei der Einrichtung einer Alarmanlage geeignete Signalgeber installiert. Hier findet sich eine Vielzahl verschiedener Modelle, die dem jeweiligen Installationsort und der gewünschten Schutzwirkung angepasst sind.
- Erschütterungssensoren
Für Objekte im Innenbereich verfügen einige Alarmanlagen über Sensoren, die Erschütterungen und Vibrationen wahrnehmen und als Signal weiterleiten. Für eine Tür- oder Fensterüberwachung eignen sich Erschütterungssensoren wegen der hohen Gefahr eines Fehlalarms nicht. - Glasbruchmelder
Sensoren die eine Zerstörung oder Beschädigung einer Fensterscheibe oder der Scheibe einer Glas-Außentür melden, sind bei Alarmanlagen weit verbreitet. Es finden sich hier jedoch verschiedene Funktionsweisen:
Akustische Glasbruchmelder registrieren und melden die Schallwellen, die typischerweise beim Einschlagen einer Scheibe entstehen. Akustische Glasbruchmelder benötigen keinen direkten Kontakt zur Glasscheibe.
Aktive Glasbruchmelder versetzen mit einem Sender die überwachte Scheibe in unmerkliche Schwingungen und registrieren diese über einen Empfänger. Verändert sich die Schwingungsfrequenz oder bricht vollständig ab, wird ein Signal abgegeben.
Passive Glasbruchmelder registrieren die Schwingung eines Glasbruchs direkt an der Scheibe.
Alarmgläser sind speziell gefertigte Fenstergläser, die mit einer stromführenden Alarmschleife ausgerüstet sind, deren Durchtrennung bei Glasbruch eine Alarmmeldung auslöst. - Tür-/Fensterkontakte / Öffnungsmelder
Die naheliegendste Art des Signalgebers ist der Fenster- oder Türkontakt. Als sogenannter Reedkontakt arbeitet ein Öffnungsmelder in der Regel mit zwei Magneten, die aufeinander abgestimmt am Fenster, bzw. an der Tür und am Rahmen montiert werden und im aktivierten Zustand melden, wenn sich beide Bauteile durch Öffnung voneinander entfernen. - Bewegungsmelder
Als Bewegungsmelder kommen in der Regel sogenannte PIR-Sensoren (Passive Infrarot Sensoren) zum Einsatz. Über die von Säugetieren abgegebene Wärmestrahlung wird eine Bewegung im Überwachungsbereich registriert und ein Signal abgegeben. - Warnmelder
Neben klassischen Einbruchsmeldern können auch andere Warnmelder mit einer Alarmanlage verbunden werden.- Rauchmelder
- Gasmelder
- Kohlenmonoxidmelder
- Hitzemelder
- Wassermelder
können ebenfalls an eine Alarmanlage angeschlossen werden und ein eingehendes
Signal kann so von der Steuereinheit verarbeitet werden.
- Überwachungskameras
Sowohl Außen- als auch Innenkameras können ebenfalls an eine Alarmanlage gekoppelt werden, über die Bildsignale ausgewertet und weitergeleitet sowie die PTZ-Kameras gesteuert werden können.
Die Steuereinheit
Das Herz einer Alarmanlage ist grundsätzlich nichts anderes als ein Computer in kompakter Bauweise. In ihr laufen die Meldelinien aller verbauten Signalgeber zusammen. Dies geschieht entweder kabelgebunden oder kabellos. Die verbaute Hard- und Software wertet die eingehenden Signale aus, bewertet sie nach gewählter Einstellung und löst gegebenenfalls den eingestellten Alarm aus. Außerdem trägt die Steuereinheit alle notwendigen Bedienelemente oder ist mit ihnen zusätzlich verbunden.
Alarmgeber
Wird von einem Signalgeber ein Ereignis gemeldet und von der Steuereinheit als alarmrelevant bewertet, löst die Steuereinheit den eingestellten Alarm aus. Hier finden sich ebenfalls verschiedene Varianten.
- Optischer Alarm
Über ein Blink- oder Rundumlicht wird gut erkennbar ein optisches Signal abgegeben. - Akustischer Alarm
Die klassische Sirene signalisiert den Alarmfall. Akustische Signale unterliegen dabei gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich Lautstärke und Dauer. - Interner Alarm
Der Interne Alarm erfolgt meist optisch oder dezent akustisch und dient dazu, anwesende Personen über den Alarmfall zu informieren, ohne zum Beispiel Einbrecher auf das Auslösen aufmerksam zu machen. Der Interne Alarm dient auch der Meldung von Signalen der genannten Warnmelder. - Externer Alarm
Der klassische optische und akustische Alarm sind externe Alarme, die von außen sicht- oder hörbar wahrgenommen werden können. - Stiller Alarm
Der stille Alarm entspricht dem internen Alarm, bleibt jedoch ohne akustisches Signal und muss nicht zwingend vor Ort erfolgen, sondern kann auch von der Alarmanlage als Fernalarm abgesetzt werden und so zum Beispiel einen Sicherheitsdienst oder die Polizei informieren oder eine Nachricht an den Eigentümer senden. - Fernalarm
Der Fernalarm erfolgt über eine Telefonleitung oder eine Internetverbindung an einem frei wählbaren externen Ort.
Bedienung / Steuerung / Aktivierung
Ein wichtiges Komfortkriterium ist die Bedienung einer Alarmanlage. Auch hier finden sich zahlreiche Varianten, die einzeln oder in Kombination angeboten werden. So kann eine Alarmanlage direkt an der zentralen Steuereinheit eingestellt und aktiviert werden. Die Aktivierung kann jedoch ebenfalls über externe Bedienelemente erfolgen, die eine Autorisierung über einfache Schlüssel, Zahlencodes, Transponder oder sogar biometrische Verfahren ermöglicht. Moderne Alarmanalgen kommunizieren zudem mit Smartphones und können so auch aus der Ferne bedient und aktiviert bzw. deaktiviert werden.