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Die Dresdener tilgen ihre Immobiliendarlehen am schnellsten

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Dresdener ihr Immobiliendarlehn am schnellsten zurückzahlen, weil sie den höchsten Tilgungssatz haben. Die Münchener hingegen brauchen am längsten, was mit der Entwicklung der Immobilienpreise zusammenhängt.
Laut einer aktuellen Untersuchung von Interhyp zahlen die Dresdener ihre Immobiliendarlehn am schnellsten zurück, die Münchener brauchen am längsten. Insgesamt wurden acht Städte verglichen. Bildquelle: LUMPANG MOONMUANG - 273187802 / Shutterstock.com

Den Bau einer eigenen Immobilie können nur die wenigsten Menschen aus der Portokasse bezahlten. Fast kein Haus wird deshalb ohne Darlehn gebaut. Bei der Rückzahlung des Immobilienkredits gibt es allerdings große Unterschiede, wie eine aktuelle Untersuchung von Interhyp zeigt. Das Unternehmen hat mehr als 200.000 Darlehensabschlüsse zwischen 2010 und dem ersten Halbjahr 2016 für acht Großstädte in Deutschland ausgewertet.

In den acht untersuchten Städten bewegen sich die anfänglichen Tilgungen zwischen 2,51 und 3,24 Prozent. Die Dresdener haben die mit Abstand höchsten Tilgungsraten, die Münchener zahlen am langsamsten zurück. Alle Städte im Überblick:

1. Dresden: 3,24 Prozent
2. Stuttgart: 3,09 Prozent
3. Berlin: 2,96 Prozent
4. Frankfurt am Main: 2,93 Prozent
5. Düsseldorf: 2,90 Prozent
6. Köln: 2,82 Prozent
7. Hamburg: 2,66 Prozent
8. München: 2,51 Prozent

Sehen die prozentualen Tilgungsraten auf den ersten Blick alle nahe beieinander aus, zeigt ein Rechenbeispiel, welch große Auswirkungen schon kleine Prozentpunkte hinter dem Komma haben. Ein Stuttgarter, der ein Darlehn über 200.000 Euro mit 3,09 Prozent Anfangstilgung zurückzahlt, braucht laut Interhyp dafür insgesamt 28 Jahre und tilgt innerhalb der ersten zehnjährigen Zinsbindungsphase 65.000 Euro. Ein Münchener hingegen, der nur mit 2,51 Prozent tilgt, schafft in den ersten zehn Jahren 53.000 Euro und damit rund 12.000 Euro weniger.

Grund für die niedrigen Rückführungsraten in den Metropolen München und Hamburg sind insbesondere die in den vergangenen Jahren enorm gestiegenen Immobilienpreise. So stieg der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie in München von 2010 bis zum ersten Halbjahr 2016 von 373.778 auf 626.062 Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Hamburg, wo der Preis im gleichen Zeitraum von 300.976 auf 434.751 Euro stieg. In Berlin (von 275.451 auf 300.976 Euro) und Dresden (von 240.459 auf 281.773 Euro) hingegen kletterten die Preise verhältnismäßig gemächlich hinauf. Doch die Immobilienexperten von Saxowert.de warnen: "Auch in Städten wie Dresden wird sich die Preisschraube weiter und spürbar nach oben drehen."

Betrachtet man nur die Tilgungsrate, ist diese in Deutschland trotz der steigenden Immobilienpreise im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von drei Prozent gestiegen. Das belegt der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB). Im September 2014 lag die Rate noch bei 2,51 Prozent, ein Jahr später schon bei 3,01 Prozent. Die durchschnittliche Tilgungsrate für ein Baudarlehn lag im September 2015 bei 499 Euro. Die durchschnittliche Darlehnshöhe hingegen fällt. Sie sank im selben Monat um 6.000 Euro auf nur noch 164.000 Euro. Ein Jahr zuvor, im September 2014, nahmen Häuslebauer noch 169.000 Euro auf.

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