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Dem Schimmel vorbeugen: Richtig Lüften und Heizen

Schimmel ist einer der Hauptfeinde gesunder Wohnumgebungen. Hat er sich einmal festgesetzt, verbreitet er sich in rasantem Tempo und befällt nicht nur Wände und Decken, sondern auch Möbelstücke, Kleidung und Bücher. Nicht nur die optischen Makel sind bei einem Schimmelbefall ein Problem, denn die Sporen verteilen sich in der Raumluft und können die Bewohner krank machen. Atembeschwerden, Allergien und Hautprobleme sind nur ein kleiner Teil dessen, was Schimmel dauerhaft mit der eigenen Gesundheit anrichten kann. Daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig zu handeln und dem Schimmel schon vor seiner Entstehung das Handwerk zu legen.
Wie Schimmel entsteht
Damit Schimmel in den eigenen vier Wänden keine Chance hat, sollten Haus- und Wohnungsbesitzer zunächst einige Dinge wissen. Schließlich lässt sich ein Schimmelbefall nur dann effektiv verhindern, wenn die Voraussetzungen für die Entstehung der lästigen Pilze bekannt sind. Grundsätzlich gilt: Schimmel braucht für seine Entstehung und Vermehrung Feuchtigkeit, Nahrung und entsprechende Temperaturen.


Schimmel braucht Feuchtigkeit und Nahrung, um wachsen zu können. (Quelle: DieGrueneKiste (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)


Was die Feuchtigkeit betrifft, so liebt Schimmel Räume, in denen sich eine möglichst hohe Luftfeuchte zeigt. Räume mit einer dauerhaften Luftfeuchte von mehr als 65 Prozent gelten als besonders gefährdet. Noch problematischer wird es, wenn die Außenwände vergleichsweise kalt sind. Das ist vor allem in schlecht isolierten Häusern der Fall, denn hier kann sich die Luftfeuchte als Kondenswasser an den Wänden niederlassen. Ist eine feuchte Umgebung vorhanden und bewegen sich die Temperaturen im Raum in einem Bereich zwischen 15 und dreißig Grad Celsius, sind bereits gute Voraussetzungen für Schimmelwachstum vorhanden. Um sich dann effektiv vermehren zu können, ernähren sich die Kulturen von allerlei Materialien. Sogar Schmutz und Staub dienen Schimmelkulturen als Nahrungsquelle, weswegen eine saubere und hygienische Wohnung im Kampf gegen Schimmel ebenfalls wichtig ist.

Als zentrale Punkte bei der Schimmelvorbeugung gelten richtiges Lüften und Heizen. Wer keine automatische Wohnraumbelüftung nutzt, sollte sich daher eingehend über empfehlenswerte Vorgehensweisen informieren.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Innenräumen als wichtiger Indikator
Auch wenn sich Schimmel vor allem bei wärmeren Temperaturen vermehrt, sollte auf das Heizen niemals verzichtet werden. Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn wie bereits erwähnt, ist ein Kondensieren der Luftfeuchtigkeit an kühlen Wänden ein Risikofaktor. Daher ist es wichtig, auch in nicht genutzten Räumen oder während einer Reise die eigene Wohnung nicht vollständig auskühlen zu lassen. Der Gedanke, dass sich durch den Verzicht auf Heizungswärme Geld sparen lässt, ist dabei nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. So kostet es deutlich mehr Energie, ausgekühlte Räume wieder auf Temperatur zu bringen.

Wer die Raumtemperatur in der eigenen Wohnung auf einem konstanten Level halten möchte, sollte über den Kauf intelligenter Heizungsthermostate nachdenken. Diese messen durch einen integrierten Fühler die Raumtemperatur und passen die Leistung der Heizkörper entsprechend an. Auch während der Abwesenheit der Bewohner kümmern sich die automatischen Regler dann um konstante Temperaturen und verhindern eine zu starke Auskühlung.


Nur beim sogenannten Stoßlüften kann Feuchtigkeit entweichen. (Quelle: Unsplash (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)


Ein weiterer Punkt bei der Vorbeugung von Schimmel ist die bestehende Luftfeuchtigkeit. Nicht nur in Räumen wie dem Badezimmer oder der Küche kann es zu einer erhöhten Feuchtigkeit kommen, denn auch der Mensch selbst, seine Zimmerpflanzen und Haustiere sondern Feuchtigkeit ab. Durch die Atemluft oder auch beim Schwitzen gelangt dann auch im Schlafzimmer oder im Wohnbereich ein nennenswertes Maß an Feuchtigkeit in die Raumluft. Diese Feuchtigkeit muss regelmäßig durch kluges Lüften abgeleitet werden. Am besten gelingt das mit regelmäßigem Stoßlüften, wobei die Fenster weit geöffnet werden. In der Regel genügt es, die Fenster maximal zehn Minuten geöffnet zu halten. Nach dem Schließen heizt sich der Raum schnell wieder auf und die Luftfeuchtigkeit ist auf ein angenehmes Maß gesunken.

Es lohnt sich außerdem, in Wohn- und Schlafräumen die Türen zu öffnen und Fenster gegenüberliegender Räume zu öffnen. Hierdurch kommt es zu einem starken Durchzug, der den Effekt des Lüftens noch verstärkt. Anders sieht das jedoch in Küche und Bad aus. „Zur Entfernung der „Feuchtespitzen“ aus Bad oder Küche durch Lüften ist es jedoch sinnvoll, die Bad- bzw. Küchentür zu schließen, da sich sonst Feuchtigkeit und Gerüche in der übrigen Wohnung verteilen. Nur wenn es keine Lüftungsmöglichkeit im Bad gibt (weder Fenster noch Ventilator), sollte die Tür zu anderen geheizten Zimmern geöffnet und vermehrt gelüftet werden.“ (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel/richtig-lueften-schimmelbildung-vermeiden)

Weiterführende Informationen über die empfehlenswerte Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Innenräumen hat die Firma innotech zusammengefasst.

Auch der Keller spielt eine wichtige Rolle
Dass cleveres Heizen und Lüften im Kampf gegen Schimmel sehr effektiv sein können, liegt auf der Hand. Ein häufiger Problemfall, der nicht so einfach zu behandeln ist, ist jedoch der Keller vieler Häuser. Da dieser unterhalb der Erdoberfläche liegt, sind die Wände oft kühl und die Bildung von Kondenswasser wird begünstigt. In modernen Kellern genügt regelmäßiges Lüften und eine gute Heizstrategie, um auch hier dem Schimmelbefall vorzubeugen.


Alte Kellerräume sind ein Paradies für Schimmelsporen. (Quelle: Mr_Desix (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)


In Häusern älteren Semesters jedoch ist es um die Isolierung der Kellerräume nicht immer gut bestellt. Sowohl Feuchtigkeit, die von außen eindringt, als auch kalte Außenwände begünstigen eine Schimmelbildung. Der Kampf gegen Schimmel ist in solchen Kellern oft aussichtslos, da sich die bauliche Substanz auch durch aktives Lüften und Heizen nicht ausgleichen lässt. An dieser Stelle hilft nur noch eine sinnvolle Sanierung. Laut der innotech GmbH sind mögliche Maßnahmen zur nachträglichen Kellersanierung sowohl Injektionstechnik und Horizontalsperren als auch Abdichtungen des Gebäudes von innen und außen.

Sowohl in Wohnkellern als auch in Kellerräumen, die als Abstellkammer und Werkstatt genutzt werden, lohnt sich die nachträgliche Sanierung. Gerade wenn sich im Keller zahlreiche Dinge des alltäglichen Lebens befinden, kann ein Schimmelbefall für Probleme sorgen. Dann nämlich können Winterbekleidung oder Gartenmöbel nach einiger Zeit der Lagerung nur noch entsorgt werden. Wer dem Schimmel in der eigenen Wohnung umfangreich entgegenwirken möchte, sollte daher auch den Keller nicht vergessen.
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