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KfW-Förderung beim Hausbau - diese Möglichkeiten existieren

Jedes Jahr hoffen deutscWer heute ein Haus baut, hat nicht nur die üblichen Baukosten im Blick. Die Novelle der Energiesparverordnung stellt eigene Ansprüche, die beim Hausbau unbedingt berücksichtigt werden sollten. Doch was zuerst einer Erschwernis gleicht, bietet Häuslebauern auch Vorteile. Denn je nach Effizienz des eingeplanten Energiesparpotenzials kommen spezielle Förderungen in Betracht.
So beispielsweise die KfW-Förderung. Sie verspricht laut Stiftung Warentest günstige Konditionen mit niedrigen Zinsen, sowie eine lange Zinsbindung. Allerdings muss das angestrebte Bauprojekt den Anforderungen der KfW-Förderung entsprechen.

Mit der richtigen KfW-Förderung lässt sich das eigene Bauvorhaben viel günstiger umsetzen! (@ Sandid (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Mit der richtigen KfW-Förderung lässt sich das eigene Bauvorhaben viel günstiger umsetzen! (@ Sandid (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)


KfW-Programm »Energieeffizient bauen« Nummer 153 - was bedeutet das?
Das KfW-Förderprogramm bietet verschiedene Möglichkeiten, die jeweils eine eigene Nummer erhielten. Darunter befindet sich die Nummer 153, die auch als »Energieeffizient bauen« bezeichnet wird. Dieses Programm ist für Personen gedacht, die wahlweise ein Haus nach den KfW-Standards bauen oder eines erwerben. Wichtig ist zu wissen, dass sich ab 2016 die Regelungen ändern. Bislang fallen auch Häuser mit dem KfW-Standard 70 in das Programm. Ab dem Frühjahr 2016 fördert das Programm ausschließlich Häuser nach KfW 55 und 40, bzw. vergleichbare Passivhäuser. KfW-Effizienzhäuser von Viebrockhaus unterstützen dann bereits auch schon den Standard KfW Effizienzhaus 40 plus.

Für einen Hauseigentümer oder Bauherren ist diese Finanzierungsmöglichkeit natürlich interessant, zumal sie mit anderen Fördermitteln kombinierbar ist. So hat der effektive Jahreszins beim 153-Kredit einen sehr geringen Wert, der bei 0,75 Prozent beginnt. Sollte das Darlehen also 50.000 Euro betragen, wird der Soll- und Effektivzins bei einer Laufzeit von zehn Jahren auf 0,75 Prozent festgesetzt. Die ersten zwei Jahre sind dabei tilgungsfrei. Zudem ist der Kredit für einzelne Wohneinheiten nutzbar. Wird das Haus also in zwei Wohneinheiten aufgeteilt, kann für jede Einheit das Darlehen gesondert angefordert werden. Aktuell beträgt der Höchstbetrag von einem Darlehen für eine Wohneinheit mit 50.000 Euro festgeschrieben, ab dem Frühjahr steigert sich der Wert jedoch auf 100.000 Euro.

Der Weg zum Förderkredit
Um den Kredit 153 zu beantragen, muss das Bau- oder Kaufvorhaben zuerst mit einem Energieberater geplant werden. Hierbei ist es wichtig, die Bestimmungen zum Effizienzhaus 55 oder 40 zu beachten. Handelt es sich bereits um ein schlüsselfertig zu übergebendes Haus, müssen die Standards in den Kaufvertrag aufgenommen oder anderweitig vom Bauträger belegt werden. Nun sollten weitere Fördermöglichkeiten berücksichtigt werden. Die KfW fördert beispielsweise auch Projekte, die eigenen und selbstgenutzten Wohnraum schaffen. Im Anschluss wird der Kredit bei der KfW beantragt. Die Summe kann vollständig ausgezahlt werden, oder aber auf Teilzahlungen gesplittet. Ist das Bauvorhaben abgeschlossen, erwartet die KfW eine Bestätigung des Bauprojekts. Die Bestätigung muss spätestens neun Monate nach der Kreditauszahlung vorliegen.
Zusammengefasst ergeben sich folgende Vorteile:
  • Niedriger Effektivzins
  • Darlehensauszahlung wählbar
  • Langjährige Zinsbindung
  • Kombinierbarkeit mit anderen Fördermitteln
  • Niedrige Energiekosten dank guter Effizienz

Ein besonderer Vorteil des Darlehens ist, dass die KfW zum Ende der Laufzeit durchaus auf eine Gesamtrückzahlung verzichtet. So ist es möglich, weitere 5.000 Euro kosten einzusparen, da diese später nicht mehr getilgt werden müssen.

Das KfW-Wohnungseigentumsprogramm - Kredit 124
Längst finanziert die KfW nicht nur einzelne Bauprojekte oder die Modernisierung von Gebäuden. Sie unterstützt angehende Hausbesitzer auch dabei, neuen Wohnraum zu schaffen, sofern dieser selbst genutzt wird. Hierfür steht der Kredit 124 zur Verfügung. Auch er lockt mit hervorragenden Konditionen und ist mit Förderprodukten der KfW wie auch mit eigenen Bausparverträgen kombinierbar. Gefördert werden mit diesem Kredit sämtliche Eigenheime und Eigentumswohnungen, die selbst genutzt werden. Ob es sich hierbei um ein Neubauprojekt oder um den Kauf einer Immobilie handelt, ist unerheblich. Die Förderung betrifft folgende Bereiche:
  • Baugrundstück (unter Umständen)
  • Baukosten
  • Baunebenkosten
  • Außenanlagen
  • Kaufpreis
  • Modernisierung
  • Kaufnebenkosten

Der KfW-Förderkredit 124 kann übrigens auch in Anspruch genommen werden, wenn es sich bei der Immobilie um ein Erbstück handelt. In diesem Fall kann der Kredit die Finanzierung von Umbaumaßnahmen, Neubaukosten oder auch die Auszahlung der an dem Objekt beteiligten Miterben genutzt werden.

Der Höchstbetrag für den Kredit dieses Förderprogramms liegt bei 50.000 Euro pro Vorhaben. Als effektiven Jahreszins bietet die KfW einen Betrag ab 1,11 Prozent an. Um das Darlehen zu beantragen, müssen Interessenten zuerst die jeweilige Förderung des Programms auswählen. Im nächsten Schritt kann der Förderkredit beantragt und das Bau- oder Kaufvorhaben umgesetzt werden.

Förderungen geschickt mit normaler Baufinanzierung kombinieren
Bereits die verschiedenen Förderprogramme der KfW bieten viele Möglichkeiten, einzelne Darlehen miteinander zu kombinieren und das Beste aus dem Angebot herauszuholen. So kann es sich bei einem geerbten Haus im Rahmen der Modernisierung beispielsweise lohnen, zusätzlich eine Förderung für die Anbringung einer Solaranlage zu beantragen.

Darüber hinaus schließt die KfW-Förderung jedoch auch keine fremden Finanzierungsoptionen aus. Ist bereits ein Bausparvertrag vorhanden, kann dieser ganz normal für das Bauprojekt genutzt werden. Gerade für angehende Hausbesitzer mit einer geringen Eigenkapitalquote ist das sehr interessant. Immerhin lassen sich die gesamten Baukosten auf mehrere Darlehen aufsplitten, sodass Bauherren weder von einem Geldgeber abhängig sind, noch die Gefahr einer Zinserhöhung nach Ablauf der Zinsbindung einer einzelnen Bank fürchten müssen. Da stattdessen jeweils unterschiedliche Laufzeiten und Zinsbindungen abgeschlossen werden, kann später die Umschuldung wesentlich gelassener angegangen werden.

Die Baufinanzierung um Förderkredite bereichern und sparen. (@ Moerschy (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)
Die Baufinanzierung um Förderkredite bereichern und sparen. (@ Moerschy (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)


Fazit: Unbedingt die Fördermöglichkeiten nutzen
Obwohl die Anforderungen an Niedrigeffizienzhäuser enorm sind, lohnt sich die Überlegung, ein Bauvorhaben direkt nach den Anforderungen umzusetzen, um die Darlehen der KfW zu nutzen. Davon abgesehen, dass die Zinshöhen und Tilgungsraten der KfW für Eigenheimbesitzer vorteilhaft sind, zeigen sich Standards der Energieeffizienz auf die Zeit gesehen als günstig. Die verschiedenen Effizienzklassen zielen darauf ab, die Energiekosten dauerhaft zu senken und auf einem sehr geringen Level zu halten. Die Zahlen hinter den Klassen sagen ungefähr aus, wie gering der Energieverbrauch gegenüber einem gewöhnlichen Haus ist. So verbrauchen Inhaber einer Immobilie nach dem KfW-Standard 70 nur noch siebzig Prozent der durchschnittlich veranschlagten Energiekosten. Beim KfW-40-Haus sind es nur noch 40 Prozent. Auf Dauer gesehen sparen Immobilienbesitzer daher nicht nur durch die geringen Zinsen der KfW-Förderung und den Boni, sondern senken die Kosten durch den geringen Verbrauch. Wer geschickt vorgeht und bereits jetzt auf erneuerbare Energien setzt, kann die Kosten nochmals weiter regulieren und sich mitunter sogar für die Gewinnung eigenen Stroms bezahlen lassen.
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