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Wohnen Berlin - kein Geld mehr in den Straßen? Bewegung am Markt!

Einer der großen Player auf dem Immobilien-Markt in Berlin hat mit einer aufsehenerregenden Aktion gezeigt, was viele Investoren von der Mietpreisbremse denken. In einer großen Transaktion veräußerte er über 800 Wohnungen auf einen Streich, um in einem anderen Stadtgebiet zuzuschlagen - Wie es dazu kam.
Foto: ptdh / pixabay.com
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Hintergrund: Mietpreisbremse
Die Mietpreisbremse oder auch Milieuschutz sehen einen Stopp im Mietpreisanstieg vor. Viele Städte blickten in den letzten Jahren auf immer teurer werdende Mietspiegel - selbst in Gebieten, in denen vermehrt sozial schwache Schichten lebten, war dies der Fall. Ob Hamburg, Köln oder Berlin, die Mietpreisbremse sollte den radikalen Anstieg stoppen. Dies gilt auch für Neuinvestoren, welche die neue Miete nicht einfach festschreiben können. Die Bremse sorgt für weniger Spielraum beim Erwirtschaften von Gewinnen - zu ineffektiv?

Zwei Typen von Investoren
Die meisten Investoren leben von der Rendite, den Gewinnen aus Mieten, welche sich über Jahre halten, stetig steigen und die Kasse nach und nach füllen. Einige agieren spekulativer und veräußern Immobilien im Tausch gegen andere, aus Ihrer Sicht, vielversprechendere Anlagen. Der Gewinn kann bereits bei den Transaktionen enorm sein, je nachdem, wie geschickt der Investor agiert. Im Fall des Investors Jakob Mähren kann man von der steilen Karriere eines Selfmademan sprechen. Auf Twitter teilt der erfolgreiche Investor mit, was die Mietpreisbremse für Auswirkungen auf den Markt hat und erzählt von Messen und aktuellen Trends.

Negative Folgen für Mieter?
Einige mögen jetzt den kühlen, reichen Investor vor Augen haben, dessen eigenes Geld rechtfertigt, dass andere in Armut leben - dieser Zusammenhang ist durch das Gesetz nicht mehr zutreffend. Wie schon anfangs erwähnt, haben auch neue Investoren und neue Vermieter, die Preisabkopplung zu beachten. Ein massiver Anstieg für bestehende oder neue Mietverträge bleibt also aus. Der schwedische Investor kann bei den 835 Wohnungen Land in Berlin erwerben und langfristig davon profitieren. Eine Möglichkeit die Gewinne zu erhöhen, wäre es, die Kosten zu senken, so z.B. indem Renovierungen nicht erledigt werden. Derartiges Agieren ist vom schwedischen Investor dabei nicht bekannt. Die Maehren-Gruppe erwarb im Ausgleich Immobilien in Moabit und Weißensee. Nach eigenen Aussagen gibt es noch immer akzeptable Preise im Zentrum, also Grundmieten, die so hoch sind, dass 10 % sich mehr lohnen, als bei geringen Mieten.

Spezielles Klima in Berlin
Das Phänomen der Gentrifizierung, also der Verschiebung von Sozialen Gruppen in einkommensschwache Gebiete hat meist nur wenig mit dem Wunsch zu tun, Mieten zu sparen. Wenn in einem alternativen Viertel aufgrund niedriger Mieten Künstler Kultur erzeugen, so folgen bald zahlungskräftige Besucher, welche den Flair des Viertels genießen wollen und auch bereit sind gut dafür zu zahlen. Für die Menschen, welche in den Gebieten wohnen, bedeutet das auf lange Zeit einen Anstieg der Mietspiegel - bis zur Mietpreisbremse war dies in vielen deutschen Städten Praxis.

Berlin gilt in der Immobilienbranche als spezielles Pflaster viele Kunst- und Kulturschaffende haben in ehemaligen Ghettos die Preise explodieren lassen. Vermieter sprachen von einem Wunsch in dem alternativen Umfeld zu leben, ein widersprüchlicher Trend: Wohlhabende wollen bei Armen und sozial Schwachen leben und vertreiben diese dadurch - ungewollt. Welche aktuellen Trends zu erwarten sind, weiß Jakob Mähren.
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