"Normalerweise, wenn wir wirtschaftliche Fragen analysieren, betrachten wir die Realität, als sei sie ein Foto. Und diese Momentaufnahme der Immobilienbranche ist schrecklich. Es werden nur wenige Häuser gebaut, die Preise sind gefallen und immer noch können viel zu viele Kredite nicht bedient werden. Das löst natürlich negative Gefühle aus. Und wenn wir ein solches Foto betrachten, haben wir immer die Tendenz, es mit Bildern aus den guten Zeiten zu vergleichen", erklärt Feulner. Ohne jedes Zögern stuft er diese fotografische Betrachtung als völlig ungeeignet ein, um die Realität in Spanien wirklich zu verstehen. "Sie können die Wirklichkeit nicht erfassen, wenn Sie diese wie ein starres Bild betrachten. Sie müssen sie wie einen Film betrachten, um Veränderungen zu beobachten. Es gibt genug Anzeichen für Optimismus in Hinblick auf die Zukunft des Marktes.", versichert er und weist mit besonderem Nachdruck darauf hin, dass sich der Markt auf Mallorca in einem Aufwärtstrend befinde.
Die Insel hat 2014 ein Wachstum von 1,9% erlebt, während sich dieses in Spanien nur auf 1,4% belief. Prognosen von Immobilien Portal Mallorca sagen darüber hinaus für 2015 ein BIP-Wachstum von 3 % in Spanien voraus, während auf Mallorca 3,5 % erwartet werden. Auch die Neueinstellungen auf den Inseln bestätigen diesen Trend. Im ersten Quartal des Jahres 2015 wurden in Spanien 3 % neue Arbeitsplätze geschaffen, während die Balearen ein sattes Plus von 8,9% mehr Neueinstellungen als im Vorjahr verzeichnen konnten.
"Der positive Trend auf den Balearen zeigt sich überall, beispielsweise auch im Bevölkerungswachstum. In Spanien nahm die Zahl der Familien im vergangenen Jahr um 0,6% zu, während es auf Mallorca ein Prozent war. Das bedeutet: Auf den Balearen ist das Wirtschaftswachstum größer, es entstehen mehr Arbeitsplätze und mehr Familien ziehen zu" argumentiert Feulner. Er erkennt an, dass auch die öffentliche Hand der Inseln weiterhin defizitär wirtschaftet, "obwohl die Schulden viel geringer sind als die der Gemeinden Valencia, Murcia und Katalonien"
Dass die Inseln gestärkt aus der Krise hervorgingen, erklärt Herr Feulner mit der Stärke des örtlichen Tourismus. Zu bedenken ist, was diesen Punkt betrifft: 2014 stellte für die Balearen ein Rekordjahr dar, sowohl was die Gesamtzahl der Touristen anging als auch die Höhe deren individueller Ausgaben auf den Inseln.
Der Immobilienanalyst von Immobilien Portal Mallorca bekräftigt, dass die Baubranche auf den Balearen in den letzten Jahren in der Krise war. Aber die ersten Anzeichen der Erholung seien auf der Inselgruppe schon seit einiger Zeit nicht zu übersehen. "Der Umsatz beim Verkauf von Wohnhäusern ist Spanien im Laufe des letzten Jahres um 20 % gestiegen, während es auf dem Balearen 38 % waren. Es stimmt, dass der Markt für Wohnimmobilien auf den Balearen praktisch gelähmt ist. Aber der Grund war, dass nur wenig gebaut wurde, obwohl der Bestand an Wohnungen und Wohnhäusern auf dem Markt auf den Balearen bereits sehr niedrig war," versichert Feulner und erinnert daran, dass "landesweit in zwei Jahren etwa 400.000 Wohnimmobilien verkauft werden, während auf den Balearen in einem einzigen Jahr 12.000 Wohnimmobilien den Besitzer wechseln."In Spanien stiegen die Preise im vergangenen Jahr um 1,5% im vergangenen Jahr, während der Preiszuwachs auf den Balearen 2.8% erreichte. Schlüssele man die Zahlen nach dem Immobilientyp auf, zeige sich das der Preis von Neubauten in Spanien um 4 % stieg und auf den Balearen um 4,6%. Bei bereits vorher bewohnten Immobilien belief sich der Preisanstieg auf 1% im Landesdurchschnitt und 2,7% auf den Inseln.
Die Statistik spiegelt die Erholung des Immobiliensektors auf den Balearen wieder. Eine Ausnahme stellen allerdings die Zahlen für neu begonnene Bauprojekte dar. In Spanien wurden letztes Jahr um 1,7% mehr neue Bauprojekte begonnen als im Jahr 2013, auf den Balearen dagegen 16% weniger als im Vorjahr. Feulner wies jedoch darauf hin, dass die Zahlen für 2015 in Bezug auf die Balearen in jedem Fall nur positive Schlüsse zuließen. Er verwies auf die Besonderheiten des Immobilienmarktes der Insel: "Landesweit ist jeder fünfte Immobilienkäufer ein Ausländer, auf dem Balearen jedoch sind es genau doppelt so viele" stellte er fest.
Die Hypothekenzinsen hatten in Spanien ein Wachstum um etwa 40% erlebt, stiegen jedoch auf dem Balearen und vieles weniger an. Ursächlich dafür sind vor allem ausländische Käufer, die in ihrem Heimatland eine Hypothek aufgenommen oder Geld von der Bank geliehen haben. In jedem Fall nahm die Zahl der Hypotheken in den letzten Monaten erheblich zu.
Der Analyst von Immobilien Portal Mallorca versichert jetzt sei die optimale Zeit, Wohneigentum zu erwerben – die Preise würden nicht weiter sinken.
"Ich habe tatsächlich selbst bereits letztes Jahr gekauft. Damals war ich Mieter sah deutlich, dass es jetzt an der Zeit war, eine Immobilie zu erwerben. Im Jahr 2006 hatte ich im Gegenteil gemerkt, dass wir eine Immobilienblase erlebten und verkauft. Jetzt ist die Zeit gekommen, um zu kaufen. Die Preise sinken nicht weiter", bestätigt Feulner. Er versichert zudem, dass aktuell "die Nachfrage den Markt bewegt und antreibt, während es zuvor der Preis war."