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Sonnenschutzlösungen: Welche Arten von Sonnenschirmen gibt es?

Werden die Tage länger und wärmer, lockt es die Menschen nach draußen. Doch spätestens im Sommer wird die Freude an den Sonnenstrahlen gedämmt, denn sie können auch zu stark sein und Gefahren mit sich bringen. Der Sonnenschutz spielt daher im privaten und öffentlichen Bereich eine wichtige Rolle. Zu den häufig genutzten Sonnenschutzmitteln gehört der Sonnenschirm in all seinen Formen. Welche Arten von Sonnenschirmen stehen zur Auswahl?
Die Entstehung des Sonnenschirms – ein uralter Klassiker
Man könnte meinen, Menschen wollten sich eher vor Regen als vor Sonne schützen, doch der Schein trügt; der Regenschirm kam nämlich erst nach dem Sonnenschirm in Umlauf. Die allerersten Sonnenschirme kamen einem Baldachin (aus Stoff) gleich und wurden von mehreren Dienern gehalten. Abbildungen aus dem Alten Ägypten sowie Texte aus der griechischen und römischen Antike weisen darauf hin. Im Asien bei den Chinesen und Japanern bürgerten sich schon damals die Sonnenschirme ein, die von einer Person gehalten wurden und bei denen ein Speichen-Gestell mit Papier bespannt wurde. Viel später, im 17. Jahrhundert, kamen die kleineren, mobil einsetzbaren Sonnenschirme auf den Markt, die speziell bei den Frauen in sonnenreichen Ländern bis ins 20. Jahrhundert hinein ein wichtiges Accessoire darstellten und vom Design her an einen Regenschirm erinnerten.

Diese Modelle ebneten den Weg für den heutigen Sonnenschirm, der aus mit Kunststoff oder Stoff bespannten Speichen besteht und größer ist. Den Anstoß hierfür gab Frei Otto, der in den 60er- und 70er-Jahren mit dem Bau von wandelbaren Großschirmen begann. Mit zunehmender Besorgnis um die gesundheitsschädigende Wirkung von UV-Strahlen wuchs das Bedürfnis, solchen Sonnenschutz in den eigenen Garten zu holen. Einige von Freis Ideen und Designs leben bis heute weiter, und der Sonnenschirm ist inzwischen im Alltag fest verwurzelt. Er hebt sich von seinen Vorgängern dadurch hervor, dass er nicht getragen wird, sondern aufrecht an einem Ort steht. Entweder hält ihn ein Mast bzw. Standrohr in die Höhe oder er wird in Markisenform am Mauerwerk befestigt. Ganz so simpel ist es allerdings dann doch nicht, denn es gibt etliche Sonnenschirmtypen mit unterschiedlicher Bauweise und Nutzung.


Stehende Sonnenschirme
Für den privaten Bereich, also für Garten, Hof, Terrasse oder Balkon, eignen sich kleinere, stehende Sonnenschirme. Sie besitzen meist eine Spannweite von zwei bis vier Metern und lassen sich bei Nichtbenutzung zusammenklappen sowie in Schirm, Stiel und Ständer zerlegen. Ein Oberbegriff für einen solchen Sonnenschutz ist Stockschirm. Der Ständer wird als Fuß bezeichnet und ist schwer genug, um Standfestigkeit zu gewährleisten. Man kann ihn z. B. mit Sand oder Wasser befüllen. Der Standfuß verfügt über ein mittiges Loch, in das man den Sonnenschirmmast steckt. An den Mast werden hohe Anforderungen gestellt, denn er trägt das Gerüst aus Speichen samt Bespannung, und er muss dem Wind trotzen.


Foto: Hans - Balkonschirme - pixabay.com
Foto: Hans - Balkonschirme - pixabay.com


Großschirme
Ab einer Spannweite von über 4 m bzw. ab einem Durchmesser von 3 m spricht man von einem Großschirm. Auch diese Sonnenschirme mit Mast lassen sich im privaten Bereich nutzen, beispielsweise für Familien, für eine großflächige Terrasse oder bei einer Gartenparty. Der maximalen Größe der Großschirme ist im Grunde keine Grenze gesetzt, wobei sie häufig nicht mehr als 11 m Spannweite besitzen. Große Sonnenschirme sind automatisch schwerer und bieten dem Wind mehr Angriffsfläche, sodass die Mehrheit der Modelle mit Drahtseilen und Kurbel gestützt und verstärkt werden.

Mittelmastschirme
Es handelt sich bei einem Sonnenschirm in den meisten Fällen um einen Mittelmastschirm, bei dem das Standrohr zentral in der Schirmmitte angebracht ist. Einige Mittelmastschirme verfügen über ein Standrohr mit neigbarem bzw. knickbarem oberen Teil, sodass sich der Sonnenschutz je nach Einfallsrichtung des Sonnenlichts und je nach Platzbedarf variabel nutzen lässt.

Ampelschirme
Das Gegenstück zum Stockschirm ist der Ampelschirm. Ein weiterer gängiger Begriff für diese Ausführung ist Freiarmschirm. Statt einem Mittelmast kommt ein Standrohr zum Einsatz, das seitlich angebracht ist. Der große Vorteil hierbei ist, dass Freiarmschirme mehr nutzbare Fläche unter dem Sonnenschutzdach bieten. Wo der Schirmständer sonst den Spielraum einschränkt und gerade auf dem Balkon oder in Poolnähe bei mehreren Exemplaren nebeneinander nur ein Minimum an Bewegungsfreiheit bietet, eröffnet der Freiarmschirm ganz neue Möglichkeiten. Wer einen großen Ampelschirm nutzt, kann darunter mehrere Sitzgelegenheiten wie Liegen oder Gartenstühle um einen Tisch unterbringen. Ein frei hängender Sonnenschirm mit pendelndem Stoffdach sieht dekorativ aus und ist in verschiedenen Formen zu haben. Besonders groß ist die Auswahl bei Sunliner, dem Spezialisten für Sonnenschirme aller Art. Der mit "Sehr gut" bewertete Shop umfasst die Qualitätsprodukte mehrerer renommierter Hersteller, bietet mehrere Zahlungsmöglichkeiten und verzichtet deutschlandweit auf die Versandkosten. Bis zu 6.000 Modelle lassen sich online bestellen, darunter auch zahlreiche Ampelschirme (siehe Foto: Zangenberg Ampelschirm Z-Multipole DUO)


Foto: Sunliner - Zangenberg Ampelschirm Z-Multipole DUO
Foto: Sunliner - Zangenberg Ampelschirm Z-Multipole DUO


Die Bauweise zieht es nach sich, dass der Schirmständer bei Ampelschirmen noch schwerer und kräftiger sein muss. Aus diesem Grund sind Freiarmschirme meist teurer als Mittelmastschirme. Sie eignen sich als Balkonschirme und Schirme für die gastronomische bzw. öffentliche und geschäftliche Nutzung. Auch auf Märkten begegnet man dem Ampelschirm zum Teil, wobei es den speziellen Marktschirm mit Mittelmast und Teleskop-Federsystem für den raschen Auf- und Abbau ebenfalls zu kaufen gibt.


Gastroschirme
Im gastronomischen Bereich gibt es eine Besonderheit zu beobachten: eine Variante des Mittelmastschirmes, bei der ein cleverer Schließmechanismus zum Tragen kommt. Das Teleskop-Federsystem sorgt dafür, dass der Schirm sich nach oben statt nach unten schließt. Das bedeutet zum einen, dass man unterhalb des Schirmdaches nichts aus dem Weg räumen muss, und zum anderen, dass sich die Sonnenschirme z. B. in der Mitte einer Sitzgruppe oder sogar direkt in einem Loch in der Tischplatte integrieren lassen. Siehe Bild: Ein Gastroschirm ist meist ein Großschirm mit über 4 m Spannweite.


Foto: Thomas Kohler - Straßencafe - flickr.com
Foto: Thomas Kohler - Straßencafe - flickr.com


Trichterschirme
Im Gegensatz zur leicht nach unten geneigten Form von Standardsonnenschirmen weisen diese ausgefallenen, derzeit im Trend liegenden Schirme eine mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Trichterform mit kelchförmiger Membran auf. Da hat den Vorteil, dass das Regenwasser bei gespanntem Zustand nicht an der Bespannung herunterrinnt und auf den Boden tropft oder sogar wasserfallartig fällt. Beim Trichterschirm wird das Regenwasser stattdessen über den Mittelmast abgeführt. Solchen Sonnenschirmen begegnet man zumeist bei Veranstaltungen, im gastronomischen Bereich (siehe Foto: Italienisches Café mit Trichterschirmen) oder zu Werbezwecken. Ihr Design ist nicht nur praktisch, sondern auch ein extravaganter Blickfang, der dazu dient, sich von den Mitbewerbern abzuheben.


Materialien für Sonnenschirme
Für die Bespannung von Sonnenschirmen empfiehlt sich entweder:
  • robuster, reißfester und möglichst UV-undurchlässiger Stoff (Leinen, Baumwolle siehe GLATZ) oder
  • Kunststoff (Acrylfasern).

Foto: Stokpic - Trichterschirm - pixabay.com
Foto: Stokpic - Trichterschirm - pixabay.com


Für ein Kunststoff-Schirmdach spricht, dass es strapazierfähig und witterungsbeständig ist. Zudem kann man es leichter reinigen. Polyacryl hat sich in dieser Hinsicht bewährt und ist darüber hinaus schmutz- und wasserabweisend. Polyester oder PVC empfiehlt sich ebenso. Beim Kauf ist ein Blick auf den angegebenen Sonnenschutzfaktor des Stoffes anzuraten. Als Minimum wird zu UPF 50+ geraten. Hochwertige, lichtechte Stoffe in allen Farben, das Herz begehrt, verblassen nicht schon nach kurzer Zeit.

Bei den Materialien für den Schirmständer kommt man um Kunststoff nicht herum – es sei denn, es handelt sich um einen anspruchsvollen Großschirm oder professionell genutzte Sonnenschirme, denn dann ist nur ein Ständer aus Stein oder Beton kraftvoll genug. Hersteller statten ihn zum Teil mit Rollen aus, um das Verschieben des bis zu 60 kg schweren Ständers leichter zu machen. Der Mast bzw. das Standrohr ist für gewöhnlich aus Metall. Er wird je nach Modell aus leichtem, korrosionsfreiem Aluminium oder beschichtetem oder lackiertem Stahl gefertigt. Ein natürlicher und eleganter Kontrast dazu – mit einem traditionelleren Flair – ist der Holzschirm. Für Holzschirme bietet sich u. a. Eukalyptus an.


Formen und Funktionsweisen
Viele von uns kennen achteckige Sonnenschirme in allen nur erdenklichen Größen, doch es gibt auch sechseckige und rechteckige Schirme. Wer möglichst viele Sitzmöbel im Schatten haben will oder auf einen Freiarmschirm setzt, ist mit einer rechteckigen Schirmform gut bedient. Alternativ zum sechseckigen oder achteckigen Sonnenschirm gibt es runde Designs, die an frühere Zeiten erinnern und kleiner sind.

Balkonschirme sowie kleinere und größere Sonnenschirme mit Mittelmast sind einfach zu handhaben. Man öffnet sie durch Knopfdruck zum Lösen und durch das anschließende Hochdrücken des Strebenkranzes, bis die Speichen sich geöffnet haben und das Ganze einrastet. Je größer und schwerer der Sonnenschirm, desto komplizierter und riskanter wäre dies. Großschirme und Ampelschirme verfügen daher über eine Kurbel zum Öffnen. Moderne Sonnenschirme lassen sich per Fernbedienung öffnen, ähnlich wie bei Markisen. Halbschirme stellen sozusagen ein Zwischending zwischen einem Ampelschirm und einem Mittelmastschirm dar, denn sie können bündig an eine Wand gestellt werden. Als Balkonschirm oder Terrassenschirm bieten sich diese platzsparenden Modelle genauso an wie Freiarmschirme, die man am Rand des Bereiches aufstellt, oder spezielle Dreieckschirme für die Beschattung von Ecken. Manche Balkonschirme werden mit einer Halterung für die Balkonbrüstung geliefert. Alternativ lohnt sich die Investition in eine Standmarkise oder ein Sonnensegel.


Sonnensegel und Standmarkisen
Es muss nicht zwangsläufig ein Sonnenschirm sein, wenn man Sonnenschutz benötigt. Ähnlich aufgebaut und nützlich ist die Standmarkise. Für ihre Anbringung braucht man keine Wand, sondern mehrere Standrohre (in der Regel zwei an gegenüberliegenden Seiten). Ein solches Sonnendach ist großflächig und kann in zwei Richtungen geöffnet sowie verstellt werden.

Ein Sonnensegel stellt man nicht auf, sondern man spannt es straff, quasi wie ein (beinahe) waagrechtes Schiffssegel. So nimmt kein Schirmständer den kostbaren Platz weg. Verwendet werden Sonnensegel, um den direkten Lichteinfall in Türen und Fenster zu verhindern, wobei sie passend mit den Hauswänden abschließen und oft trapezförmig, rechteckig oder dreieckig sind. Eine Neigung von 20 Grad bei der Anbringung wird empfohlen, um den Ablauf von Regenwasser zu gewährleisten. Weitere Tipps zur Aufspannung und Pflege hier.
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