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Parkett - robuste und umweltfreundliche Holzfußböden

In Europa werden Holzfußböden seit dem Mittelalter verwendet. Im 13. Jahrhundert legten die Bauherren noch rohe Bohlen auf den Untergrund. Später kamen gehobelte Dielen aus Fichte, Kiefer und Tanne zum Einsatz. Im 16. Jahrhundert wurden die Fußböden von Palästen und Patrizierhäusern mit breiten Holzdielen verziert. Nachdem die Holzböden zunächst also nur der reichen Oberschicht vorbehalten waren, fanden sie in den nachfolgenden Jahrhunderten immer mehr den Weg in die Wohnhäuser der Bevölkerung. Heute werden Holzdielen in großen Mengen industriell hergestellt. Die Preise richten sich nach den verwendeten Materialien, der Größe und den Eigenschaften des Holzes.
pixabay.com © babylass (CC0 1.0)

Holz- und Parkettarten
Holz ist ein natürlich gewachsener Werkstoff. Zahlreiche Holzarten, wie zum Beispiel helles Ahornholz, rötliche Buche und Kirsche, honigfarbene bis dunkelbraune Eiche, aber auch die dunkelfarbigen Exoten „Wenge“ und „Merbau“ eignen sich für Parkettfußböden. Grundsätzlich sind alle Holzarten für die Herstellung von Parkettböden geeignet. Hartes Holz ist dabei für stark strapazierte Parkettböden besser geeignet als weiches. Zwei Parkettarten werden unterschieden: Einschichtparkett und Mehrschichtparkett. Diese unterteilen sich in weitere Parkett-Untergruppen.

1. Das Einschichtparkett
Einschichtparkett wird aus massivem Vollholz hergestellt. Es wird in die Untergruppen Mosaikparkett, Stabparkett, Hochkantlamellenparkett und Massivparkett unterteilt. In der Regel wird es unbehandelt verlegt und erst dann weiterverarbeitet. Dazu werden mehrere Schleifgänge durchgeführt und die Oberfläche anschließend mit Öl, Wachs oder Parkettlack behandelt.
  • Mosaikparkett
    Mosaikparkett trägt zu einem schönen Design-Effekt bei. Es ist erkennbar an den kleinen Würfelmustern und besteht aus kurzen, dünnen Vollholzlamellen mit einer Dicke von zirka acht Millimetern. Das Verlegen dieser Parkettart nimmt viel Zeit in Anspruch, weil es sorgfältig auf einen sehr ebenen Boden aufgebracht werden muss. Mosaikparkett ist für mittlere Beanspruchungen (zum Beispiel im Wohnbereich) geeignet.

  • Stabparkett
    Das Stabparkett zählt zu den Klassikern unter den Parkettarten, weil es individuell einsetzbar ist. Es setzt sich aus einzelnen Holzstücken zusammen. Die sogenannten Parkettstäbe sind rund 22 Zentimeter dick, zwischen vier und acht Zentimeter breit und 25 bis 100 Zentimeter lang. Durch die Anordnung der Stäbe zu verschiedenen Mustern entstehen zum Beispiel Flecht-, Fischgrät- oder Würfelmuster.

  • Hochkantlamellenparkett/Industrieparkett
    Hochkantlamellenparkett bzw. Industrieparkett ist eine robuste und strapazierfähige Parkettvariante. Die hohe Widerstandsfähigkeit ist darauf zurückzuführen, dass das Parkett dicker ist als herkömmliche Parkettböden. Die Nutzschicht ist zwischen zwei und 2,5 Zentimeter dick. Die einzelnen Hochkantlamellen haben eine Stärke von zehn bis 22 Zentimetern bei einer Länge von 115 bis 165 Millimetern und einer Breite von acht Millimetern. Industrieparkett wird ähnlich wie das Mosaikparkett aus Vollholzlamellen angefertigt. Die Lamellen sind hochkant angeordnet und sie werden auf einer Trägerplatte miteinander befestigt. Ein Industrieparkettboden ist aufgrund seiner Robustheit sowohl für den Einsatz in Privathäusern und Wohnungen als auch in Gewerbeimmobilien, Schulen und Kindergärten geeignet.

  • Massivparkett
    Massivparkett - „echtes Parkett“ - zählt zu den hochwertigsten Holzfußböden. Es wird hergestellt, indem Holzstücke zersägt und gefräst werden. Massivparkett kann sowohl durch Nut und Feder verbunden als auch vollflächig geklebt werden. Es ist ein „Fußboden fürs Leben“, weil es bei Bedarf beliebig oft abgeschliffen und neu veredelt werden kann. Traditionell werden die Holzarten Buche, Eiche und Nadelholz verwendet. Daneben gibt es heute auch Fertigungen aus Ahorn, Birke, Esche, Nussbaum, Kirsche oder Teak.

2. Das Mehrschichtparkett
Mehrschichtparkett wird auch als Fertigparkett bezeichnet, weil es mit einer fertigen Oberflächenbehandlung geliefert wird. Ein nachträgliches Behandeln der Holzdielen ist nicht notwendig. Mehrschichtigen Parkettboden gibt es als Zweischicht- und Dreischichtboden. Unter der Nutzschicht (auch als Laufschicht oder Deckschicht bezeichnet), die aus Vollholz besteht, liegen mehrere Schichten aus Sperrholz oder Holzfasern, wie bei dem hochwertigen Nadura-Boden von MEISTER. Ökotest zeichnete den Boden im Oktober 2014 in den Bereichen Belastbarkeit, Feuchtebeständigkeit und Inhaltsstoffe mit der Note „Sehr gut“ aus. Durch Verkleben oder Verpressen der einzelnen Materialien unter hohen Temperaturen wird Fertigparkett wasserabweisend und besonders stabil, und kann sich deshalb kaum verwerfen (ausdehnen oder zusammenziehen).
  • Zweischichtparkett
    Das Zweischichtparkett wurde in der Schweiz in den 1970er Jahren entwickelt und ist aufgrund seines dünnen Aufbaus geeignet, um beispielsweise beschädigte Fußböden bei Renovierungen zu reparieren. Die obere Schicht (Nutzschicht) besteht aus Massivholz. Für die untere Schicht kommt eine Mehrschichtplatte oder querverleimtes Massivholz zum Einsatz. Das Zweischichtparkett findet Anwendung in Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien (Büros, Hallen, Flure etc.).

  • Dreischichtparkett
    Bei Mehrschichtparkett-Elementen besteht die Nutzschicht aus Vollholz. Für alle übrigen Schichten werden Holzwerkstoffe oder Sperrholz verwendet. Durch den Einsatz mehrerer Elemente erhält das Parkett anschließend eine besonders hohe Formstabilität. Parkett, welches bereits mit Wachsen oder Ölen behandelt wurde, kann unmittelbar nach der Verlegung betreten werden.


Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Für Holzfußböden werden heute umweltfreundliche, natürliche Materialien und Holz aus deutschen, kontrolliert bewirtschafteten Forsten verwendet. Wie auf bifne.de nachzulesen, besitzen heutige Holzfußböden eine sehr gute Ökobilanz. In Haus und Wohnung wirkt Parkett langfristig als CO2-Senker, weil das Kohlendioxid, das die Bäume aus der Luft aufgenommen haben, gebunden bleibt. Aus Holz lassen sich aber nicht nur Fußböden herstellen. Das natürliche Material wird beispielsweise auch im Hausbau sowie für die Herstellung von Möbeln, Küchenutensilien, Spielzeugen, Brettspielen, oder Dekorationsartikeln verwendet. Das macht Holz zu einem vielseitigen Bauwerkstoff.
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