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Restschuldversicherung vs. Risikolebensversicherung – wie sichere ich meinen Baukredit ab?

Baufinanzierungen erfreuen sich aktuell einer sehr großen Beliebtheit. Dies mag mitunter daran liegen, dass sie so günstig sind wie nie zuvor.
Bild: 45 Prozent der Besitzer einer Restschuldversicherung würden diese ihren Bekannten weiterempfehlen. Bildquelle: Eigene Darstellung.
Bild: 45 Prozent der Besitzer einer Restschuldversicherung würden diese ihren Bekannten weiterempfehlen. Bildquelle: Eigene Darstellung.

Die Restschuldversicherung ‐ Absicherung im Todesfall und bei Arbeitsunfähigkeit
Die Restschuldversicherung wird bei vielen Baukrediten von den Banken als zusätzliche Leistung angeboten. Sie dient dazu, die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers auch bei seinem Tod abzusichern. Auf diese Weise müssen die Hinterbliebenen nicht für die Rückzahlung aufkommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auch eine Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit abzuschließen. Auf den ersten Blick klingen die Leistungen sehr interessant, jedoch sind diese durchaus mit Einschränkungen verbunden:
  • Im Normalfall legen die Versicherer gewisse Wartezeiten nach dem Vertragsabschluss fest, innerhalb derer auch bei einem Versicherungsfall keine Leistung erfolgt. Bei Arbeitsunfähigkeit trägt die Wartezeit in vielen Fällen 6 Wochen (Dauer der Lohnfortzahlung) und bei Arbeitslosigkeit sogar bis zu 12 Wochen.
  • Todesfälle aufgrund von bekannten Vorerkrankungen (Behandlung innerhalb von 12 Monaten vor Versicherungsabschluss) werden nicht bezahlt.
  • Psychische Krankheiten können laut einem Urteil des OLG Nürnberg (Az.: Az.: 8 U 1578/13) als Grund für eine Versicherungsleistung bei Arbeitsunfähigkeit ausgeschlossen werden.
Die Kosten für die Restschuldversicherung sind zudem nicht immer ganz transparent. Grundsätzlich ist diese zwar günstiger als eine Risikolebensversicherung, deckt aber auch nur die Kreditrückzahlung ab. Nach §6 Abs. 3 Preisangabenverordnung (PAngV) müssen die Kosten für eine Restschuldversicherung nämlich nur dann im effektiven Jahreszins angegeben werden, wenn die Versicherung Bedingung für den Kreditabschluss ist. Ansonsten verbergen sich die Zusatzkosten in den Rückzahlungsraten.


Vor- und Nachteile im Überblick:
  • Günstiger als eine Risikolebensversicherung (+)
  • Auch Arbeitsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit können abgesichert werden (+)
  • Keine Gesundheitsprüfung beim Abschluss (+)
  • Zahlreiche Leistungsausschlüsse (-)
  • Kosten mitunter versteckt in den Kreditraten (-)

Risikolebensversicherung ‐ grundsätzliche Absicherung für den Todesfall
Die Risikolebensversicherung zahlt im Falle des Todes des Versicherungsnehmers eine feste Versicherungssumme an die Hinterbliebenen aus. Ist diese hoch genug angesetzt, kann sie auch zur Absicherung einer Baufinanzierung herangezogen werden. Der große Vorteil liegt darin, dass die Leistung unabhängig von der Darlehenssumme erfolgt und somit eine feste Absicherung bietet. Laut dem Portal Risikolebensversicherung.com ist die Versicherung auch sehr gut zur Absicherung von Baudarlehen geeignet. Die Prämien liegen zwar etwas höher als bei einer Restschuldversicherung, jedoch wird dafür im Todesfall auf jeden Fall gezahlt. Ohne eine Gesundheitsprüfung ist eine Restschuldversicherung jedoch leider nicht möglich.

Bild: Die Risiko-Lebensversicherung wird beliebter und überholte 2011 die Investmentfonds in Bezug auf Produkte zur Altersvorsorge. Bildquelle: Eigene Darstellung.
Bild: Die Risiko-Lebensversicherung wird beliebter und überholte 2011 die Investmentfonds in Bezug auf Produkte zur Altersvorsorge. Bildquelle: Eigene Darstellung.

Vor- und Nachteile im Überblick:
  • Feste Versicherungssumme im Fall des Todes (+)
  • Auch zur Absicherung von Baudarlehen geeignet (+)
  • Sollte sie sowieso bestehen ist keine weitere Absicherung des Kredits nötig (+)
  • Teurer als eine Restschuldversicherung (-)
  • Gesundheitsprüfung erforderlich (-)


Fazit
Wer bereits eine Risikolebensversicherung in ausreichender Höhe abgeschlossen hat, kann damit problemlos sein Baudarlehen absichern. Die Risiko-LV gehört gerade bei Familien mit Hauptverdienern fast schon zum Pflichtprogramm. Sollte aufgrund gesundheitlicher Vorbelastungen eine Risikolebensversicherung nicht möglich sein, stellt die Restschuldversicherung zumindest für den Todesfall eine gute Absicherung dar.
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